SOUTHLANDER

Ein konfuses, aber durchweg amüsantes Unterfangen ist „Southlander – Diary of a Desperate Musician “, der dritte Spielfilm des durch Becks „Where it’s at“-Videoclip berühmt gewordenen Regisseurs Steve Hanft von 2001.

Zunächst geht es hier um die Suche eines Musikers nach seinem Wunderkeyboard, dem sogenannten „Mulletron“. Chance, überzeugend gespielt von Rory Cochrane, will damit Einzug in die Welt der Profimusiker halten.

Als ihm das rare Instrument gestohlen wird, beginnt eine turbulente Reise durch den Rock-Underground von L.A. Dort tummeln sich eine Unmenge schräger Charakteren jeglicher Couleur, jedes Stereotyp wird bestens bedient.

Das geschieht mit Augenzwinkern und Selbstironie und gelingt gerade deshalb gut, weil weite Teile des Casts tatsächlich aus dieser Szene stammen, die sie persiflieren wollen. Beck, Beth Orton, Elliott Smith und Hank Williams III haben kleine bis mittlere Rollen, die Epitaph-Skatepunker UNION 13 spielen sich selbst, ebenso die Dub-Punk-Band FUTURE PIGEON.

Soundtrackmäßig punktet „Southlander“ mit Musik von ROYAL TRUX und auch die beteiligten Musiker steuern alle Songs zum Score bei. Die Stärke liegt hier gewiss nicht in einer stringente Story, tiefe Charakterzeichnung gibt es ebenso wenig und an der Gewalt der schönen Bilder lässt sich der Charme des Filmes auch nicht festmachen, denn die verpixelte DV-Kamerarbeit liefert nervig-amateurhafte Szenen auf Schulprojektniveau.

Doch genau die Summe der Minuspunkte macht „Southlander“ in all seiner Unbeholfenheit zu einem charmanten, amateurhaften Filmchen voller Seele und mit Langzeitwirkung, der immer wieder mal angesehen werden kann, ohne abzufallen.