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PUNGENT STENCH

First Recordings / For God Your Soul ... For Me Your Flesh / Been Caught Buttering / Dirty Rhymes And Psychotronic Beats / Club Mondo Bizarre – For Members Only

Hmm, haben Alex Wank und Martin Schirenc doch wieder zueinander gefunden und den Streit um die PUNGENT-STENCH-„Reunion“ beigelegt? Schirenc, Gitarrist und Sänger der österreichischen Death-Metal-Legende, durfte zuletzt wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Ex-Drummer nur als THE CHURCH OF PUNGENT STENCH oder SCHIRENC PLAYS ...

auftreten. Und nun erscheint der vollständige Backkatalog der ersten Existenz von 1989 bis 1994 remastert und bis an die Schmerzgrenze von achtzig Minuten mit Live-Aufnahmen aufgefüllt neu.

Das Feld, das das Trio damals beackerte, war weitläufig und reichte vom Grind Marke REPULSION auf den „First Recordings“, die ursprünglich auf einer Split-LP mit den ungleich progressiveren DISHARMONIC ORCHESTRA erschienen, zu derben Oldschool-Death-Metal auf der ersten eigenen LP „For God Your Soul ...“.

Dabei entwickelten PUNGENT STENCH recht früh einen eigenen Stil aus eingängigem derben Death, abgrundtiefen Growls und abgründigen Lyrics, überwiegend aus der Leichenfresser und Gore-Ecke.

Die Cover der Veröffentlichungen mit ihren Anatomie-Präparaten taten ein Übriges, um eine sehr eigene Ästhetik zu entwickeln. Seien wir ehrlich, das Cover der zweiten LP „Been Caught Buttering“ ist im Zusammenspiel mit dem Albumtitel nie wieder erreichter schwärzester Humor.

Seinerzeit hielt der Groove Einzug in die Musik von PUNGENT STENCH und mit „Shrunken and mummified bitch“ ist wahrscheinlich der Bandklassiker an Bord. Das unausgegorene Zwischenspiel „Dirty Rhymes And Psychotronic Beats“ durfte damals wegen Nacktheit und SM-Verweisen nur in schwarzem Um-Cover verkauft werden, enthielt neben Coverversionen seltsame technoide Mixe und kann getrost vergessen werden.

Auf der dritten LP „Club Mondo Bizarre ...“ spielen PUNGENT STENCH dann kontrollierten, gediegen groovenden Death Metal mit diskreten Stoner-Anleihen, der seinen Charme durch die mehr gegrölten als gegrowlten Texte mit recht offensichtlicher Sozialkritik erhielt.

Wahlweise Geschichtsunterricht oder Wiederaufleben von Jugenderinnerungen. Gehört in jeden Haushalt.