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THE KILLING

„Die Rechnung ging nicht auf“ (Originaltitel: „The Killing“) gehört zu den unbekannteren Frühwerken von Stanley Kubrick, die noch in den USA entstanden, bevor er dann 1960 nach England übersiedelte. Mit dem ein Jahr zuvor entstandenen „Der Tiger von New York“ („Killer’s Kiss“) und „Die Rechnung ging nicht auf“ bewegte Kubrick sich noch in Bereichen des Film noir beziehungsweise Kriminalfilms, also eigentlich klassische Genre-Filme, die er wie so häufig analytisch zerlegte.

Für die Dialoge beider Filme war der Krimi-Autor Jim Thompson („The Getaway“) verantwortlich. Und so ist auch „Die Rechnung ging nicht auf“ geprägt von Kubricks intellektueller Herangehensweise und seinem Bemühen um technische Perfektion bei der Umsetzung.

Kubrick schildert in seiner pessimistisch-realistischen Mischung aus Heist-Movie und Film noir, basierend auf dem Kriminalroman „Der Millionencoup“ von Lionel White, aus unterschiedlichen Blickwinkeln (dieser nicht-lineare Handlungsablauf hatte sicherlich großen Einfluss auf Tarantino), wie sich vier unbescholtene Kleinbürger mit Geldsorgen einem gerade aus Alcatraz entlassenen Kriminellen anschließen, um eine Rennbahn zu überfallen.

Ein Unterfangen, das wie so oft zum Scheitern verurteilt ist. Der Großteil des gut 80-minütigen, bisweilen etwas zu distanzierten und emotional unterkühlten, aber dennoch äußerst spannenden Schwarz-Weiß-Films beschäftigt sich dann ähnlich wie Jules Dassins „Rififi“ mit der akribischen Planung des Überfalls und der Vorstellung der Charaktere und ihrer Motivation für diese Tat.

Die aktuelle Blu-ray von Koch besitzt eine gute Bildqualität, allerdings keine Extras. Wobei ältere DVDs eine Open matte-1.33:1-Version enthielten, die oben und unten mehr Bildinformationen als die neue 16:9-Fassung zeigte.