PROM NIGHT

Nach ihrer ersten großen Filmrolle 1978 in John Carpenters „Halloween“, der die Blaupause für die zahllosen Slasherfilme der 1980er Jahre lieferte, wurde Jamie Lee Curtis (Tochter von Tony Curtis und Janet Leigh) zuerst als „Scream Queen“ bekannt, die die Rolle der verfolgten, kreischenden Heldin dann in „Monster im Nachtexpreß“ (1979) oder Paul Lynchs einfältigem „Prom Night“ wiederholen durfte.

„Prom Night“ vermischte reichlich unsubtil Elemente aus „Halloween“ und der Stephen King-Verfilmung „Carrie“ und wirkt wie ein Vorläufer von „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“. Allerdings gehört „Prom Night“ zu den spannungsärmsten, visuell einfallslosesten und vor allem unblutigsten Vertretern des Slasherfilms, der aber dennoch einen kuriosen Kultstatus erlangte, möglicherweise durch seinen Disco-Soundtrack und einige an „Saturday Night Fever“ angelehnte Abschlussball-Tanzszenen mit Curtis, wo das Budget aber nicht für Originalsongs von Gloria Gaynor oder Donna Summer reichte.

Im Anschluss drehte Lynch 1987, 1989 und 1992 noch drei weitere, relativ miserable „Prom Night“-Filme, gefolgt 2008 von einem entsetzlich schlechten Remake. Dieses fragwürdige Slasherfilm-Highlight bekam von Koch jetzt eine edle Neuauflage im Mediabook spendiert, mit dem Film auf Blu-ray und DVD und zahlreichen Extras.

Darunter ein Audiokommentar mit Regisseur und Drehbuchautor, eine Dokumentation über den Film, Outtakes und zusätzliche Szenen aus der TV-Fassung, plus ein 20-seitiges Booklet. Es gibt ja Filme, die 30 oder mehr Jahre nach ihrer Entstehung trotz bescheidener Machart einen erstaunlichen Unterhaltungswert entwickeln, aber die Jagd eines maskierten Mörders auf eine Gruppe promiskuitiver Teenager in „Prom Night“ entspricht mehr einem altbackenen Whodunit als einem wirklich spektakulären Horrorfilm.