SICARIO 2

Auch wenn ich den kanadischen Regisseur Denis Villeneuve für keinen besonders überzeugenden Geschichtenerzähler halte, was man zuletzt wieder gut bei seinem „Blade Runner 2049“ sehen konnte, sind alle seine Filme in ästhetischer Hinsicht ein Genuss.

Das gilt auch für „Sicario“ von 2015, den der britische Kamera-Veteran Roger Deakins virtuos bebilderte. Deutlich enttäuschender fiel dagegen die Story über die naiv-idealistische FBI-Agentin aus, die zu einer speziellen CIA-Taskforce berufen wird, um dem Boss des mexikanischen Drogenkartells das Handwerk zu legen, letztendlich aber nur als eine Art Tarnung für eine sich am Rande der Illegalität abspielende Operation einiger CIA-Leute dient.

Darunter auch der mysteriöse und extrem skrupellose Alejandro (Benicio del Toro), der seine ganz eigenen Ziele verfolgt und eine wesentlich interessantere Figur ist als die eigentliche Protagonistin.

Deswegen bekam Alejandro (wieder von Benicio del Toro gespielt) jetzt eine Fortsetzung spendiert, die der Italiener Stefano Sollima drehte, der durch seine Beteiligung an der TV-Serie „Gomorrha“ schon Erfahrungen im Bereich Gangster- und Drogenfilm sammeln konnte.

In „Sicario 2“ (Originaltitel: „Sicario: Day of the Soldado“) geht es erneut um eine moralisch fragwürdige CIA-Operation im Grenzgebiet zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko, mit der ein Bandenkrieg zwischen konkurrierenden mexikanischen Drogenkartellen angezettelt werden soll, um deren Geschäfte mit Menschenschmuggel zu unterbinden.

Interessante politische Themen also, sollte man meinen, aber letztendlich ist „Sicario 2“ auch nur ein recht oberflächlicher, wenn auch gut gemachter Actionfilm, in dem vor allem Benicio del Toro Akzente setzt.

Unbefriedigend bleibt „Sicario 2“ auch deshalb, weil er a, Ende wie das unfertige Bindeglied zu einem möglichen dritten Teil wirkt.