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DEALER’S CHOICE

Tonight

Das Brett geht weiter, die bereits auf der Single geschlagene Schneise der Verwüstung wird kompromisslos fortgesetzt, Orkan Kyrill war dagegen nur ein laues Lüftchen, das schlecht gefrühstückt hatte. BONECRUSHER und BRUISERS hatte ich ihrer Postadresse bereits zugeordnet, ergänzen möchte ich dies nun um die zünftig angezogenen Stellschrauben D.D.C., CONCRETE, Backsteinbauten und eine Schüssel abgestandene Schwefelsäure auf den gnadenlos zermarterten Stimmbändern, eine diagnostische Freude für jeden Hals-Nasen-Ohren Facharzt.

Angesichts dieser Eckpunkte muss man DEALER’S CHOICE ohne Frage eine deutliche Entwicklung im Hinblick auf ihre Debüt-EP „War In My Head“ bescheinigen, doch von der Sargnagel-Klasse genannter Referenzen oder solcher Mitbewerber wie AGGRESSIVE und ALLIANCE, die ähnliche Bauchfell-Massagen verteilen, sind sie noch ein ganzes Stück entfernt, wozu auch die bisweilen arg anachronistischen Texte ihren Teil betragen.

Die Präsentation könnte vom gewählten Motiv her (Irokesenkönig mit Tarnhose, Bier ist fast alle) zwar auch aus den mittleren Neunzigern stammen, lässt allerdings als hochwertiger Siebdruck zumindest keine qualitativen Wünsche offen.

Entschleunigen, weniger Rachenputzer, dafür mehr Songs wie „New world“ und die Klischee-Breitseite etwas runterfahren wären da meinen konstruktiven Ansatzpunkte.