HARVEY RUSHMORE & THE OCTOPUS

Futureman

Seit 2002 gibt es Marlon McNeills Label A Tree In A Field Records schon, ansässig in Basel. Ebenfalls aus der Schweiz, aber aus Bern, kommen HARVEY RUSHMORE & THE OCTOPUS, unter deren vier Mitgliedern sich aber kein Harvey Rushmore befindet – und nein, einen Bezug zu den in die Felsen des Mount Rushmore gemeißelten Präsidentenköpfen gibt es auch nicht, der Namenspate hieß Charles Rushmore.

Vielmehr hört der Songwriter der Schweizer auf den Namen Massimo Tondini. 2017 erschien das Debüt „The Night“, noch auf dem bandeigenen Label, nun sind sie mit „Futureman“ zu ATIAF gewechselt.

Und ich schätze, die weltweite Psychedelic-Liebhaberszene wird schon bald auf die Band aufmerksam werden, denn das Album ist ein kaleidoskopartiges Füllhorn an lavalampenbuntem Happy-Pill-Ersatz.

Und wie es sich für ein abgespacetes Meisterwerk gehört, steht auch ein Konzept dahinter – eine Art Superman, hier Futureman genannt (wobei das Geschlecht der Person nicht festgelegt ist), kann durch die Zeit reisen und die Menschheit vor schurkischen Regierungen retten usw.

usf. Das wiederum weiß ich aus dem Presseinfo, dem Album selbst liegen keine Texte und kein Booklet bei – das hätte man sich bei so einem ausgefeilten Konzept aber gewünscht, und die Bandwebsite hilft da auch nicht weiter.

Aber gut, über diesen kleinen Makel lässt sich hinwegsehen, denn „Futureman“ ist ein bemerkenswertes Album, irgendwo zwischen hippiesker Bekifftheit, Spacerock, Surfgitarren und Garage und nah dran an den Größen des Genres, von FLAMING LIPS bis zu MERCURY REV, BUTTHOLE SURFERS und SPIRITUALIZED oder auch BLACK ANGELS und FARFLUNG.

Der Sound ist angenehm transparent und sphärisch, dabei aber doch druckvoll und pulsierend – man wird von HARVEY RUSHMORE & THE OCTOPUS noch hören.