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MURDER BY DEATH

The Other Shore

Das Quintett aus Bloomington, Indiana hat sich seit jeher den Untiefen von Americana verschrieben und dies in einer Art und Weise, die Protagonisten diese Genres fast nie enttäuschte. „The Other Shore“, ihr zwölftes Album seit 2001, liefert erneut den Soundtrack – geprägt durch das wunderbare Cello von Sarah Balliet – für schlecht ausgeleuchtete Bars, in denen am Nachbartisch Typen wie William S.

Burroughs oder Charles Bukowski ihre durchwachsene Lebensgeschichte unterhaltsam und ohne Reue und Bitterkeit zum Besten geben. Dem Album fehlt ein wenig ein Song wie „Big dark love“ von ihrem gleichnamigen Album von 2015 oder das MADRUGADA-gleiche „I’m coming home“ vom Album „Red Of Tooth & Claw“ (2008).

Die direkte Düsternis ist etwas gewichen, aber ein Song wie „Last night on earth“ ist eine gelungene Versöhnung mit dem anbrechenden Morgen nach einer langen in Eskapismus verbrachten Nacht.

MURDER BY DEATH loten die emotionalen Untiefen aus und die Intensität des Cellos von Sarah Balliet in Verbindung mit der CALEXICO-Trompete lassen den emotionalen Showdown erahnen. Ein wenig erinnert dieses Cello an JANUS und ihr „Anita spielt Cello“ mit der Zeile „Anita spielt täglich dem Teufel ein Lied“, eine Hommage an Anita Lasker-Wallfisch, eine Cellistin, die zum Mädchenorchester von Auschwitz gehörte und das Konzentrationslager überlebte.