Foto

OUTER LIMIT LOTUS

Lotus Eaters

Was machen eigentlich Henrik Øiestad Myrvold, Øystein Wyller Odden, Vebjørn Guttormsgaard Møllberg, was ist aus HAUST geworden, die auf Fysisk Format zwischen 2008 und 2015 vier exzellente Noiserock-Alben veröffentlichten? HAUST sind seit 2016 auf Eis gelegt, die drei erwähnten Individuen machen seitdem als OUTER LIMIT LOTUS weiter, veröffentlichten zunächst 2016 eine 12“-EP und nun ihr erstes Album.

Das stellt uns vor eine altbekannte Herausforderung: 33 oder 45 rpm? Auf 33 wirkt das zunächst zu langsam, 45 ist aber zu schnell – also doch 33 und damit klarkommen, dass die Band sehr entschleunigt wirkt bei manchen Songs, die Stimmen eine seltsame Klangfarbe haben.

Der Fluch des analogen Tonträgers ... Von HAUST sind nur Spuren geblieben, seltene laute Ausbrüche, OUTER LIMIT LOTUS ist nicht ohne Grund ein Neustart – hier ist es mehr THE CURE zu „Faith“-Zeiten oder frühe CHRISTIAN DEATH als sperriger Metal-Punk-Noise.

Die Begriffe Death Rock und Goth werden als Ordnungskriterien gereicht, umreißen aber nur grob, um was es hier geht, denn das Ex-HAUST-Trio wäre nicht vorher so eigensinnig unterwegs gewesen, würde man sich hier den Hörgewohnheiten der schwarzen Szene unterwerfen.

Wer also „typischen“ Death Rock erwartet, könnte enttäuscht werden, denn OUTER LIMIT LOTUS sind anders, seltsam, eigenwillig – und faszinierend. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.