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GROUNDHOGS

Thank Christ For The Bomb

Kurzes Vorab-Outing: Ich kannte die GROUNDHOGS bislang nicht und war beim ersten neutralen Hören verwundert, wie gut diese Band den Retrosound beherrscht. Da blitzt in den Gitarrenparts Hendrix durch, viel Psychedelic Rock und eine so ehrliche Wucht, die vielen Neo-Bands heute fehlt.

Ganz falsch lag ich mit meiner ersten Einschätzung wohl nicht, denn das Album ist bereits vor knapp fünfzig Jahren aufgenommen worden, während des Vietnamkriegs, der als Stellvertreterkrieg als eine der vielen Hochphasen des Kalten Krieges galt, dem sich das Album nicht nur im Titel thematisch widmet.

Die Band um Tony McPhee war eigentlich eine Blues-Formation, und ist es später auch wieder geworden, hat sich aber auf diesem Album musikalisch in Gefilde begeben, die allen heutigen Stoner- und Psychedelic-Rock-Bands als hervorragendes Lehrstück dienen könnte.

Das ist nur so monoton gehalten wie notwendig, so melodisch wie eben möglich und dabei trotzdem mit einer Härte eingespielt, die für die Zeit nicht unbedingt dem Mainstream entsprach, dennoch aber in den britischen Charts Platz 9 erklimmen konnte.

Als reiner Rerealease kommt die Platte jedoch nicht daher. Die Aufnahmen sind so hervorragend abgemischt worden, dass die Zeitlosigkeit des Albums damit erst recht unterstrichen wird. Hinzu kommen noch Radio- und Live-Aufnahmen von 1971-74 als Bonus.