RIDE

This Is Not A Safe Place

Dass sich Bands wiedervereinigen, ist natürlich kein überraschendes Phänomen, interessant wird es immer dann, wenn man eine gewisse Häufung in einem bestimmten Genre erkennt, auch wenn das vielleicht nur an der persönliche Wahrnehmung liegen mag.

Und so tauchte neben MY BLOODY VALENTINE, SWERVEDRIVER, THE HOUSE OF LOVE und SLOWDIVE zuletzt mit RIDE eine weitere Band aus der Versenkung auf, die im weitesten Sinne Mitte/Ende der Achtziger im Shoegaze-Umfeld zu verorten war.

2017 nahmen die 1988 in Oxford gegründeten RIDE ein neues Album namens „Weather Diaries“ auf, gut zwanzig Jahre nach dem letzten namens „Tarantula“. Gleich mit ihrem Debüt „Nowhere“ gelang RIDE 1990 einer der viel zu wenig gewürdigten Shoegaze-Klassiker, doch bereits mit dem Nachfolger „Going Blank Again“ von 1992 wurden RIDE zur gewöhnlichen britischen Indierock-Band und waren mehr TEENAGE FANCLUB als MY BLOODY VALENTINE.

Allerdings ist „Going Blank Again“ deutlich besser gealtert als die beiden finalen Alben „Carnival Of Light“ (1994) und „Tarantula“ (1996). Auch das neue Album „This Is Not A Safe Place“ knüpft nicht unmittelbar an den verrauschten, kompakten Shoegaze-Wall of Sound von „Nowhere“ an, sondern orientiert sich mehr an den rockigeren und griffigeren Songs von „Going Blank Again“ und erinnert bisweilen sogar an den soften Psychedelic-Pop von THE CHURCH.

Aber das geht völlig in Ordnung, denn auch hier gelingen RIDE einige herrlich eingängige, mit originellen Ideen versehene „Noise pop“-Songs, bei denen die Band nie völlig den Bezug zu ihrem brillanten Debütalbum verliert.