BOTCH

An Anthology Of Dead Ends CD

BOTCH sind zurück, aber nur, um nochmal kurz Goodbye zu sagen. Diese EP ist ihr letztes Lebenszeichen - weiß der Geier, warum gerade eine der innovativsten und interessantesten Destructo-Core-Bands vorzeitig die Segel streicht.

Wer sie einmal live gesehen hat, der wird wissen, welch Verlust uns da ereilt. Ihre Abschiedsscheibe ist eigentlich ein Minialbum, wie man es von BOTCH kennt. Brachiale Gitarrenriffs paaren sich mit unglaublichen Wendungen und Rhythmuswechseln, düster, atmosphärisch und so unglaublich fett produziert.

Auch das Kontrastprogramm fehlt, wie schon auf ihrer letzten Platte „We Are The Romans", nicht - mit „Afghamistam" ist auch hier wieder eine fiese Ballade zu finden, die wie Öl runter geht und zu der man schnell ins Schwelgen geraten kann.

Aber Vorsicht, dieser Zustand währt nur kurz, um von der rauhen Realität einer feedbacklastigen Gitarren-Noisewand aprupt beendet zu werden. Alle Songs tragen abgewandelte Namen von Ländern, und den Texten von „Afghamistam" oder „Vietmam" kann man schon genügend politische Aussagekraft entnehmen, auch wenn dabei eher die emotionale Seite hervortritt.

Selbst das Cover ist wiedermal ein Kunstwerk. Wer würde schon hinter Fotos so idyllischer Bergwelten eine solche musikalische Knochenmühle erwarten. Schade, dass die Band ihr neues Werk nicht mehr live vorstellen wird - ich werde ihre psychedelisch ausgeleuchteten Shows voll brachialer Härte vermissen - was bleibt sind diese sechs Songs, und die sind ein ausgezeichnetes Vermächtnis.

(21:48) 10/10