KEVIN DEVINE

Make The Clocks Move CD

Der gute Kevin, etwas wankelmütig scheint er mir zu sein. Erst lästert der enthusiastisch über DASHBOARD CONFESSIONAL, dann begleitet er sie auf seiner Deutschlandtour, und plötzlich scheint alles wieder in bester Ordnung zu sein.

Manchmal behält man seine Gedanken eben besser für sich, denn wenn man auf der gleichen Hochzeit tanzt, dann begegnet man sich schon mal auf dem Parkett. Generell scheint es so, als ob Kevin Devine sich so langsam von seinem very Underground-Status loslöst.

Nach Immigrant Sun, einem sehr guten, aber doch eher kleinen Label hat er jetzt in Europa Defiance im Rücken, und sein neues Album ist mit Sicherheit besser als der Erstling, denn Kevin hat auch Mut zu Experimenten gehabt, und das Wesentliche ist wohl, dass sie alle geglückt sind.

Neben weiblichen Gesangseinlagen gibt es viel Lo-Fi-Sound und selbst wenn er es nicht zugeben mag, so hat er doch auch ordentlich bei Connor Oberst und Elliott Smith geklaut. Das Schöne ist primär, dass Kevin, der ja auch noch bei MIRACLE OF 86 musiziert, seinem neuen Album viele zusätzliche Facetten gegeben hat, die "Circle Gets The Square" völlig vermissen ließ.

Selbst in den ganz zurückhaltenden Momenten wie bei "Whistling Dixie" funktionieren die Songs, und man kann ohne Einschränkung sagen, dass "Make The Clocks Move" Kevin Devine in Höchstform ist, und dass es niemanden gibt, der so schön über verschwitzte Shirts singt.

Als Bonus gibt es noch Photos und kurze Video-Clips auf der CD, damit man auch was fürs Auge hat. (08/10)