I MIGHT BE WRONG

It Tends The Flow From High To Low CD/LP

Herrliche, warme Popmusik, irgendwo auf halbem Wege zwischen Indie, Singer-/Songwriter und Electronic angesiedelt, die skandinavische Assoziationen beim Hörer wachrufen. Es ist vor allem die Gemächlichkeit, mit der die Stücke der Berliner Formation daherkommen, die einen sofort an beschauliche Orte im Norden denken lässt, an denen Eile ein Fremdwort ist.

Eile hatten auch I MIGHT BE WRONG nicht. Sie haben sich Zeit gelassen für ihr Debütalbum und glücklicherweise lieber in Details investiert, als in Hektik auszubrechen. Dem Ergebnis hat das nur gut getan.

Sanft unterlegt, ist es die bezaubernde Stimme von Sängerin Lisa von Billerbeck, die hier im Mittelpunkt steht. Um sie herum ist eine vor allem aus elektronischen Elementen bestehende Instrumentierung aufgebaut, welche perfekt mit ihr und Inhalt der Stücke harmoniert.

Da knistert, klackert, und blubbert es munter vor sich hin, zu aufdringlich wird man allerdings nicht. Lieber verweilen die Beats dezent im Hintergrund, stärken die Songs, lenken aber von dem Wesentlichen nicht ab: dem Gesang.

Dieser schafft es Trübsal und Optimismus in einem Vers zu verbreiten, reißt Geschichten an, teilt uns ihre Gedanken mit - und der Hörer fühlt sich wohl dabei. Fragil begleitet sie ihn auf eine Reise, auf der man stetig von Zweifeln geplagt, sich souveräner bewegt als einem bewusst ist.

Für Freunde von AZURE RAY, LALI PUNA und auch AUDREY, die hier als Referenzen genannt seien. Ein ruhiger und beruhigender Soundtrack für nasskaltes Winterwetter. (38:57) (7)