SHOLI

s/t

Nach den traurigen Nachrichten um das Label Touch & Go, zu dem Quarterstick bekanntlich gehört, kommt hier endlich wieder etwas Erfreuliches aus Chicago über den Teich geflattert: das Debüt-Album von SHOLI aus San Francisco.

Vertrackt ist ja gerade schwer in Mode, allerdings eher in Form des so genannten Stresser-Hardcore. Vertrackt sind auch SHOLI, man kommt jedoch ohne Radau aus. Vor allem sind es knifflige Rhythmen und beeindruckendes Können an den Instrumenten, die das Bild prägen.

Zwar ist die Stimmung in den acht Songs überwiegend nachdenklich - es ist sozusagen ein Herbstalbum im Frühling. Die Band versteht es aber, den Schalter zwischen „sehr entspannt" und „aufregend knisternd" an den richtigen Stellen umzulegen.

Ein bisschen was von der schnoddrigen Avantgarde-Attitüde der 31KNOTS mag sich das Trio abgeschaut haben („Any other god"), auch wenn die acht Songs insgesamt weniger schwer verdaulich sind.

Im Gegenteil: Hier und da blitzen sogar ein paar fantastische Melodien auf („November through june"). Das Debüt ist vor allem auch deshalb so relevant, weil es eine Spielart von Indierock ist, der schon lange da ist, aber doch nie richtig groß geworden ist.

Deshalb hat er sich seine guten Seiten bewahrt und bringt noch immer erstklassige Bands hervor. Wie eben SHOLI.