NEON HEARTS

Ball & Chain

Mit der „Ball & Chain“-CD der NEON HEARTS (Overground) liegt ein weiteres Ausgrabungsstück aus dem Steinbruch britischer Punkgeschichte vor. Ich muss gestehen, dass mir die NEON HEARTS bislang völlig unbekannt waren, aber möglicherweise werden Fans von KILLING JOKE und PRONG schon mal auf den Namen gestossen sein, denn Paul Raven, der bei dieser Band aus Wolverhampton erstmals zum Bass griff, spielt(e) in beiden Bands.

Im Frühjahr ´77 gegründet, nahm die Band kurz darauf ihre erste Single, erspielte sich eine ziemliche Fangemeinde und unterschrieb dummerweise bei dem WEA-Sublabel Satril Records. Wie so oft erwiesen sich die Major-Kasper als völlig unfähig, wollten aus der Punkband eine Popband mit „Grandprix d´ Eurovision“-Tauglichkeit machen und versauten das eingespielte Debütalbum durch einen Mix, auf den die Band keinen Einfluss hatte.

Die Band war entsprechend demotiviert, krebste noch etwas herum und löste sich schliesslich ´81 auf, um in FASHION, KILLING JOKE und 21C aufzugehen. Die Songs dieser Compilation enthalten logischerweise keinen der Albumsongs, dafür die 7“-Tracks, diverse Demo-Songs sowie eine Peel-Session.

Macht alles in allem 27 Songs, die die dichten, von Saxophonklängen geprägten Britpunk-Sound mit so einem gewissen New Wave-Touch zu Gehör bringen. Schön, aber nicht essentiell, teilweise etwas wacklige Soundqualität, mit ausführlichen Linernotes.