BLOUSE

s/t

Ach, was war das damals schön, als INTERPOL, THE FAINT, BLOC PARTY und Co. mit Achtziger-Reminiszenzen an die großen Helden des Post-Punk anzuknüpfen versuchten. Alles lange vorbei, „künstlerische Weiterentwicklung“ führte gen Indiepop-Belanglosigkeit, rundum begeisternde Nachfolger sind nicht in Sicht.

BLOUSE aus Portland, Oregon, die auf zwei Singles zurückblicken können, in den Kontext dieser Bands zu rücken, mag gewagt erscheinen, und sicher hat das Trio um Charlie Hilton (auch Gitarre und Keyboard) nur zum Teil etwas mit JOY DIVISION-Epigonentum am Hut, doch fühle ich mich hier immer wieder an NEW ORDER erinnert.

Intelligenter Synthpop ist also angesagt, und dazu kommt eine ordentliche Portion hallig verwaschener Dreampop, der nicht ganz so massiv und noisy daherkommt wie so manch aktueller Kranky-Release, doch unterm Strich sind BLOUSE abwechslungsreicher und in Sachen Songwriting stärker aufgestellt als viele andere Bands.

Speziell der lakonische, monotone und doch sanfte Gesang Hiltons ist hier prägendes Element. Ein schönes Album.