LOOSE PILLS

Rx

Mit einem guten Opener kann ein Album sich direkt unvergesslich machen, er ist eine Visitenkarte, ein erster Eindruck, und den bekommt man ja nur einmal. Leider vergeben die LOOSE PILLS diese Chance gründlich, ein eigentlich ganz ordentliches Powerpop-Album mit solch völlig unnötigem Schweinerock zu eröffnen, ist strategisch unklug.

Eine gestandene Band, bestehend aus ehemaligen LEMONHEADS, NEW CHRISTS und HAPPY HATE ME NOTS, hat sich um den Songschreiber/Gitarristen/Sänger Ryan Ellsmore versammelt und in gut eineinhalbjährigem Sessionmarathon ihr erstes Album eingespielt.

Nicht alles ist Gold, aber außer einigen wenigen Hardrock-Abstürzen beliebt „Rx“ durchaus zu gefallen. Eingängige Melodien, fetzige Tempowechsel, laute Gitarren, simple Strukturen, feine Harmonien, die Songs beschränken sich aufs Wesentliche, jede Note sitzt dort, wo sie gebraucht wird, so arbeiten Vollprofis.

Wenn „Rx“ kein Hit wird, erstaunt das zwar nicht, aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache.