DESTRUCTION UNIT

Negative Feedback Resistor

Bei Viel- und Dauerveröffentlicher Ryan Rousseau, der seine DESTRUCTION UNIT um das Jahr 2000 herum in Memphis gründete und anfangs eng mit Jay Reatard kooperierte, weiß man ja nie so genau, was man bekommt.

War der Vorgänger „Deep Trip“, 2013 auf Sacred Bones veröffentlicht, dem Titel entsprechend genau das gewesen, also ein experimentierfreudiges, psychedelisches Album, ist „Negative Feedback Resistor“ ein brachialer Bastard aus Spacerock in bester HAWKWIND-Tradition einerseits und brutaler, beinahe schon DISCHARGE-mäßiger Hardcore-Brecher andererseits, dazu die Kompromisslosigkeit, wie sie MINISTRY zu ihren besten Zeiten auszeichnete.

Klingt unwahrscheinlich und unmöglich? Bei jeder anderen Band ja, aber nicht bei Rousseau, der ja von jeher ein Händchen dafür hat, ständig neue extreme Sounds auszureizen und zu kombinieren.

Aber so laut und ungestüm manche der Nummern hier auch lospoltern, auch das düstere, psychedelische Mäandern kommt nicht zu kurz („Animal instinct“), wobei auch hier der monumentale Gitarrensound begeistert – speziell diese Nummer hat was vom ausufernden „Youth of America“ der WIPERS.

Ein fieses Monstrum von Album, sphärisch, laut und brachial, sehr komplex, eine Wunderwelt für Klangreisende, wurde hier im Studio doch Schicht um Schicht aufeinander gelegt. Wer seine Musik freilich gern klar, strukturiert und eingängig hat, könnte hier nicht falscher sein.