PEARS

Go To Prison

Als ich das grandiose Debüt von PEARS im Zuge des Soundchecks für das Ox #118 Anfang dieses Jahres in die Finger bekam, wusste ich gleich, dass aus denen etwas Großes werden könnte. Dass es dann so schnell gehen würde, hätte ich aber beim besten Willen nicht erwartet.

Denn Fat Mike hat sie sich direkt für sein Label unter den Nagel gerissen! Wenn man die in zwanzig Minuten runtergerotzten zehn Songs betrachtet, ist dies jedoch nicht verwunderlich. Denn der Vierer aus New Orleans kreiert eine einzigartige Mischung aus fiesem, keifendem Hardcore und griffigen, ultraschnellen Punkrock-Melodien.

Damit bewegen sie sich virtuos irgendwo zwischen BLACK FLAG, DESCENDENTS, CIRCLE JERKS und den frühen PROPAGANDHI. Ein absolutes Highlight ist die vollauf gelungene Coverversion des RAMONES-Klassikers „Judy is a punk“, mit der sie ihre musikalischen Referenzen belegen.

Schön ist auch, dass der Rerelease genauso rauh und rotzig ist wie das Ursprungsrelease auf Gunner Records (aufgenommen in einem Hotelzimmer!) und Fat Mike nicht an dem Sound herumgewerkelt hat.

Das Einzige, woran etwas verändert wurde, ist das Artwork. Aber auch hier mit dem ganz eigenen Understatement: Während das Album auf Gunner in Weiß mit schwarzer Schrift gehalten ist, kommt der Rerelease in Schwarz mit weißer Schrift.

Sehr witzig! Ich bin unendlich gespannt, was Fat Mike aus dieser großartigen Band noch herausholen wird.