STEAKKNIFE

One Eyed Bomb

Angefangen hat für STEAKKNIFE alles als Coverband. Unter dem Namen ANKRY SIMONS spielten die Jungs aus Saarbrücken die Songs ihrer Lieblingsband. Erst mit dem ersten Album „Godpill“, das dieses Jahr zwanzig wird, wurde das Fleischmesser aus der Schublade geholt.

Beständige Unbeständigkeit prägt seitdem die Bandgeschichte. Diverse Besetzungs- und Labelwechsel machten STEAKKNIFE zu schaffen, weshalb es aus 22 Bandjahren auch nur fünf Alben gibt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Sänger Lee Hollis parallel bei den SPERMBIRDS am Mikro steht und als Buchautor und Spoken-Word-Performances Erfolge feiert.

Jetzt sind STEAKKNIFE also wieder da. Nach schlappen acht Jahren Baby-, Hausbau- und Umbesetzungspause. Und sie klingen, als ob sie nie weg gewesen wären. Fans der vorausgegangenen Alben „Parallel Universe Of The Dead“ (2007) oder „Plugged Into The Amp Of God“ (2000) sind auch bei „One Eyed Bomb“ goldrichtig.

16 zackige Punkrock-Nummern in etwas mehr als einer halben Stunde. Kurze, schnelle Kracher ohne Atempausen. Kaum einer über zwei Minuten lang. Natürlich hört man die stilprägenden ANGRY SAMOANS raus, genau so wie den fiebrigen Sound der DEAD KENNEDYS.

Alles ziemlich oldschool, ziemlich Achtziger, was die Herren da so fabriziert haben. Eine politische Band sind STEAKKNIFE nie gewesen und damit fangen die Saarländer auch bei „One Eyed Bomb“ nicht an.

Die beißenden Texte von Lee Hollis sind gespickt mit schwarzem Humor und Wortspielen, die für Außenstehende manchmal schwer verständlich sind. Es wird geflucht, geschimpft und gelästert. „Steakknife is going to release the record WE want, when WE want to, whether YOU live or die“, schreibt Lee zum neuen Album.

„Of course, it’s nice if some people enjoy our songs, but we honestly don’t care.“ „Wir haben mehr Songs weggeworfen, als andere Bands jemals geschrieben haben, und dann haben wir das Album in einem Zeitraum aufgenommen, den andere für den Soundcheck brauchen“, beschreibt Lee den Entstehungsprozess des Albums.

Wenn STEAKKNIFE erstmal im Studio sind, geht’s wirklich schnell. Aufgenommen wurde im Paul-Lincke-Studio in Berlin von Steve Wiles. Unterstützt vom Chor der Ex-Wives Trixi, Yvonne und Petri.

Und an der Gitarre meldete sich mit L. Demon aka Stefan Junkes ein alter Bekannter zurück zum Dienst. STEAKKNIFE haben immer dann ihre besten Momente, wenn auch Lee Hollis zu Hochform aufläuft.

Bei Songs wie „Stop looking at me“ oder „Finger in my butt“ hört man förmlich die Spucke, die aufs Mikrofon prasselt. Und zwischen den Songs meint man das breite Grinsen des Ex-GIs wahrzunehmen.

STEAKKNIFE machen Punkrock für Menschen, die mit Monty Python, DEAD KENNEDYS und Hans Meyer groß geworden sind. Gehen Sie davon aus, dass Sie in der halben Stunde mit „One Eyed Bomb“ keine Langeweile empfinden werden.