EYES WIDE OPEN

Foto© by Chrisstoffer GIsselfeldt

Videospielsoundtrack

Mit „Through Life And Death“ steht das vierte Album der Schweden an und in den Songs verstecken sich so einige popkulturelle Anspielungen. Welche genau, erklärt uns Gitarrist Kristoffer Strandberg.

Wenn ihr auf die alten Platten zurückblickt und wo ihr angefangen habt, inwiefern hat sich die Band eurer Meinung nach über die Jahre verändert, so dass ihr zu diesem Sound und dieser Platte gekommen seid?

Als Erik der neue Sänger wurde, haben wir auch unser eigenes Studio namens ES Music eröffnet. Das heißt wir schreiben, produzieren, mischen und mastern jetzt die gesamte Musik selbst, auch die Musikvideos machen wir selbst. Ich denke, als wir diesen Schritt gemacht haben, hat sich die Musik so entwickelt, wie wir es in den ersten fünf Jahren angestrebt hatten, und ich habe das Gefühl, dass wir uns ständig weiterentwickeln. Wenn man sich alle unsere Alben anhört, kann man erkennen, wie wir unseren Stil und unseren Sound bei jeder Veröffentlichung ausarbeiten. Mit unserem Album „The Upside Down“, das wir 2019 veröffentlicht haben, haben wir unseren Sound noch weiter gefestigt und unser kommendes Album „Through Life And Death“ fühlt sich eher wie eine Erweiterung dessen an.

Wo du gerade „The Upside Down“ ansprichst, das ist ja eine Anspielung auf die Serie „Stranger Things“, was sich auch im Artwork zeigt. Und ich habe auch einen Post auf eurer Facebook-Seite über „The Last Of Us Part 2“ gesehen – gibt es auch auf dem neuen Album popkulturelle Anspielungen?
Cool, dass dir das aufgefallen ist! Die meisten in der Band sind definitiv Videospiel-Nerds, also wenn man sich unsere älteren Alben anschaut, kann man überall Gaming-Referenzen finden. Das ist auch auf „Through Life And Death“ der Fall. Der Song „End of days“ ist eine Anspielung auf das Spiel „Death Stranding“, das uns sehr beeinflusst hat, als wir das Album geschrieben haben. Auch der Introtrack „World on fire“ könnte wahrscheinlich in jedes „Metal Gear Solid“-Spiel passen.

„World on fire“, „Devastation“, „Fallout“, „End of days“ – das Album scheint eine ziemlich fatalistische Botschaft zu haben. Was in Anbetracht der aktuellen Nachrichtenlage der letzen Monate verständlich ist. Welche Themen sind auf der Platte am stärksten vertreten und gibt es einen Funken Hoffnung?
Ja, auf jeden Fall. Wenn wir die Texte für das Album schreiben, setzen Erik und ich uns normalerweise zusammen und diskutieren über verschiedene Themen. Manchmal stundenlang, bevor wir überhaupt etwas aufschreiben. Meistens geht es um Dinge, die in der Welt passieren und wie sie uns als Menschen auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Es kann auch um Dinge gehen, die in unserem Leben geschehen sind. Ich finde auch, dass diese Art von Themen sehr gut zu unserer Musik passt. Zurück zu deiner Frage, ob es einen Funken Hoffnung darin gibt. Ich denke, es liegt an den Leuten selbst, es auf ihre Weise zu interpretieren.

Obwohl „Through Life And Death“ ein Metal-Album ist, gibt es auch eine Menge Melodien. Manchmal habe ich das Gefühl, ein sehr hartes Pop-Album zu hören – oder ein poppiges Metal-Album? – und das meine ich auf die bestmögliche Weise. Denkst du dasselbe über den Sound der Platte? Wie wichtig sind die verschiedenen Aspekte für eure Musik?
Da jedes Mitglied der Band stark von der Melodic-Death-Metal- und Metalcore-Szene beeinflusst ist, denke ich, dass sich das ganz von alleine ergibt. Unser Hauptanliegen ist es, eingängige Stücke mit großen Refrains zu schreiben, aber trotzdem die harten und schnellen Teile des Metal-Sounds beizubehalten. Für mich ist Musik am interessantesten, wenn es Dynamik gibt, also versuchen wir, alle Farben des Spektrums einzubauen. Von sanften Parts bis hin zu wirklich schweren Riffs und schnellem Schlagzeugspiel.