HYRO THE HERO

Foto© by Simon Grumal

Anerkennung

Der Rapper Hyro The Hero hat sich schon länger auch im Rock-Lager einen Namen erspielt. Was seine Einflüsse sind und wie sich diese beiden Szenen gegenüber stehen, erklärt er uns hier.

Du kombinierst HipHop und Metal/Rock. Welche Art von Musik war hauptsächlich präsent, als du jünger warst?

Ich bin mit HipHop und Rock aufgewachsen, aber sehr wichtig war für mich auch die Soca-Musik der Inseln, von denen meine Eltern stammen – Trinidad und Tobago. Ich denke, dass dieser Sound in Kombination mit der Houstoner HipHop-Kultur mit Künstlern wie DJ Screw, Lil Keke und Pimp C die Person geschaffen hat, die heute vor dir steht.

Welche Band oder welche:r Künstler:in hatte deiner Meinung nach den größten Einfluss auf deine Karriere?
AT THE DRIVE-IN waren sicher am wichtigsten für mich, wenn es um Rock geht. Der Stil, die Performance und alles andere, das war etwas, was ich auch mit meiner Musik erreichen wollte. Besonders wenn es darum geht, live zu spielen, orientiere ich mich am Geist dieser Band – und an PEARL JAM!

Was, denkst du, können Rock und HipHop von­einander lernen? Wo liegen die Stärken der beiden Genres?
Ich würde sagen, wo beide Genres etwas voneinander lernen können, ist die jeweilige Underground-Szene. Im HipHop kennt man meiner Meinung nach eher den Mainstream-Rock und umgekehrt. Als HipHop-Künstler habe ich wirklich tief gegraben, um die wirklich coolen Rockbands zu finden und zu erfahren, welchen Sound die Leute schätzen. Die Stärke beider Genres ist ihre Einstellung. Bei beiden geht es um Haltung und Vibes, das macht sie so besonders.

Fühlst du dich von beiden Szenen angenommen? Bist du irgendwo auf Leute gestoßen, die deine Kunst nicht gutheißen?
Ich fühle mich von beiden sehr gut aufgenommen. Es ist immer toll, wenn HipHop-Fans hören, was ich mache, und das Gleiche gilt für Rock. Ich mache mir aber keine Gedanken über Kritiker, weil ich einfach das mache, was ich liebe.

Ich erinnere mich, dass in den Neunziger Jahren „Crossover“ in aller Munde war – die Kombination aus HipHop und Rock. Aber dann schienen sich beide Genres für eine Weile in ihre Ecken zurückzuziehen. Jetzt gibt es wieder mehr Künstler, die das vermischen. Was ist deiner Meinung nach der Grund dafür?
Ich denke, das kommt daher, dass die Leute, wenn etwas zum Mainstream wird, es irgendwann satt haben. Jeder will das, was neu und frisch klingt, dann werden wir nostalgisch und die Dinge wiederholen sich. Im Moment sind wir ziemlich nostalgisch.

Es gibt viele Features auf „Bound For Glory“, deinem neuen Album – die meisten mit Rockbands wie DISTURBED, ICE NINE KILLS, ATREYU. Wie hat sich diese Zusammenarbeit auf die Musik ausgewirkt?
Diese Features geben mir wirklich den Stempel der Anerkennung im Rock’n’Roll. Es verleiht mir eine gewisse Glaubwürdigkeit und zeigt den Respekt, den ich auf meinem Weg gewonnen habe. Dass sie mich ihren Fans auf diese Art und Weise vorstellen kann, ist für mich episch.

Gibt es weitere Künstler, mit denen du gerne mal zusammenarbeiten würdest?
Ich habe einige wichtige Features gemacht, also ist es schwer für mich, mich zu entscheiden. Ich werde einfach sehen, wohin mich dieses Album bringt, um die nächsten Features zu bekommen, haha.