SCHEISSE MINNELLI

Foto

My lyrics

Sänger Sam, der aus Kalifornien stammt, hat auf dem neuen Album „Waking Up On Mistake Street“ viele Storys verarbeitet, die er so oder so ähnlich wirklich erlebt hat.

„Yer in a trance“:
Eine wahre Geschichte. Als ich 17 war, war ich mit ein paar Kumpels skaten. Wir wollten abends zum ADICTS-Konzert gehen, aber hatten kein Geld. Mein Freund Thomas hatte eine Idee: Wir könnten einfach gefaketes LSD verkaufen. Ich sagte ihm, dass man schmecken könne, ob es echtes Acid ist, also entschieden wir uns, darauf zu pissen, damit das Papier sauer schmeckt. Wir vertickten ein wenig davon und gingen zur Show. Hinterher schlug das Karma zu, denn wir wurden beinahe umgebracht, als wir nach Hause trampen wollten. Ein Typ dachte, wir hätten ihm den Mittelfinger gezeigt, und ging mit einer Axt auf uns los! Zum Glück hatten wir unsere Skateboards und konnten entkommen!

„Mistake street“: Der Titel kommt von einer Nacht in Berlin. Wir spielten im SO36 mit PENNYWISE und haben uns total abgeschossen. Am nächsten Morgen wachten zwei von uns in einer Hecke auf, einer im Van und der vierte war verschollen. Irgendwann bekamen wir eine Nachricht von ihm: „Pick me up at Fehler Street“. Ich habe mich kaputtgelacht, weil wir es für einen Witz hielten, aber es ist wirklich eine Adresse. Also haben wir ihn aufgegabelt und es noch rechtzeitig zu dem Festival geschafft, auf dem wir abends spielen sollten.

„Downhill“: Ein Song übers Downhill-Skaten. Früher in Kalifornien habe ich das viel gemacht. Es gab da einen tollen geheimen Spot in Concord, ein großes Parkhaus, in das wir einbrachen. Es hatte eine Metallgittertür, aber einer von uns fand heraus, wenn man einen kleinen Ast hindurchsteckte und damit herumwedelte, löste das den Sensor aus, so dass sich die Tür öffnete. Wir sind ganz oben gestartet und dann die Etagen abwärts gerast bis ganz unten, wo man abspringen konnte. Das ging so lange, bis die Security auftauchte. Es war eine sorgenfreie Zeit.

„Going back“: Als ich jünger war, habe ich viel mit Drogen experimentiert. Irgendwann bin ich über DMT gestolpert und wollte es selber herstellen. Ich hatte das „Anarchist Cookbook“, aber mir fehlten ein paar Zutaten. Jahre später hat mein Bruder etwas DMT produziert und mir nach Deutschland geschickt. Der Song ist über den DMT-Trip, der hat mir die Augen geöffnet. Wie ein Fallschirmsprung in dein Hirn und andere Universen. Dauert nur 15 Minuten und ist komplett natürlich.

„Green river wishes“: Ein Kumpel von mir in den USA war ein großer Drogendealer, seine Freundin war seine Partnerin. Das lief ein paar Jahre und sie machten viel Geld. Irgendwann wurde sie erwischt und erzählte der Polizei, es wäre allein sein Geschäft. Sie kam frei und er musste ein paar Jahre ins Gefängnis und wünschte ihr den Tod. Nach einer Weile erhielt er die Nachricht, dass sie dem berüchtigten Green River Killer zum Opfer gefallen war. Als er entlassen wurde, flehte ich ihn nur an, mir niemals den Tod zu wünschen. Eine verrückte, aber wahre Geschichte.

„Hallo Werner!“: Ein Scherzsong. Der Text stammt komplett aus diesem YouTube-Video und die Musik ist ein Cover von „Hallo Nachbar“ von HOSTAGES OF ­AYATOLLAH. Wir kamen bei einer Show in Wien darauf und konnten nicht mehr aufhören zu lachen. Es passt einfach zu perfekt.