UPON STONE

Foto© by Steven Grise

Kingdom come

Nachdem Anfang der Zweitausender dem melodischen Death Metal schon einmal ein Zweitleben in Form von Metalcore eingehaucht wurde und die letzten Jahre dazu genutzt wurden klassischem Death Metal zu huldigen, machen sich UPON STONE nun auf, auch den Göteborger Stil noch einmal in seiner ursprünglichen Form aufleben zu lassen. Wir sprechen mit Bassist und Sänger Xavier Wahlberg.

Xavier, ihr kommt ja eher aus der Hard­core-­Community, du spielst in Bands wie REGIONAL­ JUSTICE CENTER oder Vamachara. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eine Melodic-Death-Metal-Band zu gründen?

Schon seit der Mittelstufe haben wir alle über die Idee gesprochen, eine Melodic-Death-Metal-Band zu gründen. Bands wie AT THE GATES, DISSECTION, IN FLAMES und CHILDREN OF BODOM waren unser Einstieg in die extreme Musik. Im Laufe der Jahre waren wir in anderen Bands, von denen einige Hardcore spielten, und kamen schließlich auf die Idee zurück, Melodic Death Metal zu machen. Dieses Subgenre war schon immer einer unserer Favoriten.

Wie habt ihr Musik geschrieben, die von den alten Meistern aus Göteborg inspiriert ist, ohne sie zu kopieren?
Da wir seit Jahren große Fans des Genres sind, denke ich, dass der Sound beim Schreiben ganz natürlich zu uns gekommen ist.

Vor zwanzig Jahren hatten andere Bands die Idee, den melodischen Death Metal wiederzubeleben. Sie begründeten ein Genre, das heute als Metalcore bekannt ist. Worin unterscheiden sich UPON STONE von diesen Bands?
Als wir die Band gründeten, war es unser Ziel, melodischen Death Metal in seiner authentischsten Form zu schreiben. Der Sound von UPON STONE basiert auf Alben wie „Terminal Spirit Disease“, „The Jester Race“ und „Storm Of The Light’s Bane“. Diese Platten haben alle einen rohen und aggressiven, aber dennoch mythischen Sound, von dem wir besessen waren. Der Sound unserer Band ist eine Hommage an die Göteborger Bands der frühen Neunziger Jahre. Wir versuchen, das gleiche Gefühl zu vermitteln, das diese Bands auf ihren Platten eingefangen haben. Wir hatten den Metalcore-Sound nicht im Kopf, als wir unsere Platten geschrieben haben, aber wir sind definitiv große Fans von vielen Metalcore-Bands der frühen Zweitausender, wie SHADOWS FALL, KILLSWITCH ENGAGE und DARKEST HOUR. „Of One Blood“ und „So Sedated, So Secure“ höre ich sicher mindestens zweimal im Monat von vorne bis hinten.

UPON STONE haben eine sehr mittelalterliche, fantastische Ästhetik. Warum das?
Metal und Fantasy haben schon immer gut zusammengepasst. Wir sind große Fans von Fantasy-Filmen, -Videospielen, -Kartenspielen und -Literatur, und es fühlte sich richtig an, diese Ästhetik mit einem Genre zu verbinden, das einen so epischen und kraftvollen Sound hat.

Ihr habt euch Taylor Young, bekannt durch NAILS, GOD’S HATE, als Produzenten für euer erstes Album ausgesucht. Mit ihm hattet ihr bereits eure EP gemacht. Was hat er dazu beigetragen? Habt ihr in seinem Studio aufgenommen oder habt ihr ihm die Aufnahmen einfach nach Hause geschickt?
Als wir unsere erste EP „Where Wild Sorrows Grow“ geschrieben haben, wollten wir unbedingt die gleiche rohe Wildheit einfangen, die die klassischen Göteborger Bands in den Neunzigern hatten. Wir wussten, dass Taylor Young der einzige Mann ist, der diese Energie einfangen konnte. Einige unserer anderen Bands hatten im Laufe der Jahre mit Taylor aufgenommen und es war immer eine großartige Erfahrung und funktionierte ideal. Das war definitiv auch bei den Aufnahmen zu „Where Wild Sorrows Grow“ und jetzt „Dead Mother Moon“ der Fall.

Kannst du uns etwas über die Gäste auf dem Album erzählen? Wer sind sie und warum habt ihr sie ausgewählt?
Bei unserer dritten Single „Paradise failed“ ist Brian Fair von SHADOWS FALL zu hören. SHADOWS FALL sind eine unserer Lieblingsbands, seit wir Anfang der Zweitausender mit Metal angefangen haben. Brian war schon immer einer meiner Lieblingsfrontmänner und hat meiner Meinung nach die aggressivste Stimme der New Wave of American Heavy Metal. Dass er eine Strophe auf dieser Platte singt, war eine coole „Was wäre wenn“-Idee, die dank Taylor Wirklichkeit geworden ist. Wir sind so aufgeregt, ihn auf der Platte zu haben und dass SHADOWS FALL zurück sind.

Euer erstes Album wird nun bei Century Media erscheinen. Das ist ein ziemlich großer Name in der Szene. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Mike Gitter und ich haben uns über die Jahre ein paar mal bei Metal- und Hardcore-Konzerten in L.A. getroffen. Er sah uns bei unserer ersten Show im Januar 2022 und verfolgte unsere Auftritte im folgenden Jahr. Als er unsere Single „To seek and follow the call of lions“ hörte, kontaktierte er uns und sagte, dass er sie sehr mag. Ich schickte ihm den Rohmix von „Dead Mother Moon“ und der Rest ergab sich von selbst. Wir freuen uns sehr, Teil der Century Media-Familie zu sein.