VOIVOD

Foto© by Catherine Deslauriers

The kings of Tech Metal

Zeit für ein Superlativ: VOIVOD sind eine der außergewöhnlichsten Bands der Welt. Gemeinhin werden sie – von der Band unwidersprochen – dem Thrash Metal zugesprochen, doch das trifft im Kern vor allem auf die ersten vier Alben „War And Pain“ (1984), „Rrröööaaarrr“ (1986), „Killing Technology“ (1987) und „Dimension Hatröss“ (1988) zu, jene frühe Phase der 1982 gegründeten frankokanadischen Band, als sie beim Berliner Noise-Label Kollegen von KREATOR waren. Hardcore, Prog, Speed, Avantgarde ... es wurden schon zig Komposita mit „Metal“ gebildet, um den enorm variablen Sound der Kanadier in Worte zu fassen, die einerseits eine weltweite Fanschar hinter sich vereinen, andererseits den ewigen Status der Underground-Legende haben. Drummer Michel „Away“ Langevin ist wie Sänger Denis „Snake“ Bélanger Gründungsmitglied. Im Gegensatz zu diesem, der von 1994 bis 2002 eine Auszeit nahm, ist Away der Garant für die Kontinuität von VOIVOD, bei denen seit 2008 Daniel „Chewy“ Mongrain an der Gitarre und seit 2014 „Dominic „Rocky“ Laroche am Bass zu hören ist. Anlass für unser Interview: das neue Album „Synchro Anarchy“.

Michel, hörst du mich?

[...]

... jetzt?
Ja, jetzt höre ich dich.

Ist das nicht komisch? Nach fast zwei Jahren Pandemie haben wir immer noch Zoom-Probleme.
Oh ja! Und wir hatten auch mal so eine Live-Session bei Instagram, wo nichts klappte. Die Leute konnten mich nicht sehen, aber ich konnte den Chat sehen und die Leute lästerten, dass die „Kings of Tech Metal“ sich nicht mal bei Instagram einloggen können.

Dabei sind wir mit über fünfzig doch eigentlich digitalaffin, trotzdem kommen wir uns in so einer Situation wie Dinosaurier vor.
Ja, obwohl ich schon in den Achtziger Jahren mit dem Commodore Amiga angefangen habe, habe ich mittlerweile das Gefühl, immer einen Schritt hinterher zu sein.

War das damals im Kontext von VOIVOD, als du dich erstmals in die Computerwelt begeben hast?
Nun, als wir im Januar 1984 unser zweites Konzert spielten, hatte ich dafür ein paar Ausdrucke erstellt von Kunst, die ich mit der Maus auf einem Apple II geschaffen hatte. Ich habe diese Drucke bei dem Konzert verkauft. Das war das erste Mal, dass ich mit einem Apple gearbeitet hatte, das Programm hieß Mouse Paint, wenn ich mich recht erinnere. Und ich weiß noch, dass ich für die Videos zum „Dimension Hatröss“-Album von 1988 mit einem Amiga-Computer gearbeitet habe.

Die Geschichte von DIY in der Punk-, Hardcore- und auch Metal-Szene ist eng verbunden mit der Technologie-Entwicklung und deren Aneignung durch Leute aus der Szene, die aus Interesse und aus Kostengründen selbst herausfanden, wie man damit arbeitet, anstatt teure Dienstleistungen von jemand anderem zu kaufen.
Genau. Und ich musste damals auch viel Mut haben, um das erste Albumcover zu malen. Denn ich hatte vorher nur ein einziges Mal gemalt, in den Siebzigern in der Highschool. Das Artwork entstand aus der Not heraus, weil ich niemanden kannte, der das gekonnt hätte, der die Musik und Texte so verstanden hätte, um dazu etwas Grafisches zu erstellen. Also habe ich es versucht. Viele Jahre später hörte ich, dass die Leute von unserem Label Metal Blade wohl super nervös waren, als sie hörten, dass der Schlagzeuger gerade das Titelbild mache, hahaha. Mein Artwork war letztlich die Nachahmung des Covers des ersten IRON MAIDEN-Albums.

Hast du noch das Original davon?
Ja. Die vier Gemälde für die ersten vier Alben sind in meinem Besitz. Und dann bin ich auf den Computer umgestiegen für „Nothingface“.

Aktuell sind digitale NFT-Kunstwerke der „heiße Scheiß“ und teilweise fließt dafür eine Menge Geld. Hat schon mal jemand einen in Dollar ausgedrückten Wert mit deiner Kunst verbunden?
Mir wurde schon eine Menge Geld für die originalen Coverartworks geboten. Und in Krisenzeiten, etwa nach dem Unfall in Deutschland 1998 oder dem Tod von Denis D’Amour, als die Band pausieren musste, war ich schon versucht, sie zu verkaufen. Aber ich behielt sie, einfach um mir selbst Durchhaltevermögen zu beweisen. Ich werden sie so lange behalten, wie ich kann.

Es gab 2012 beim Roadburn Festival mal eine Ausstellung von dir, im gleichenJahr erschien auch ein Buch namens „Worlds Away“ mit deiner Kunst. Hast du es auch mal in ein Museum geschafft?
2012 beim Roadburn, das war wirklich lustig. Und das Geschichtsmuseum in Quebec hat mich gefragt, ob ich meine Bilder spenden wolle, aber das kann ich nicht. Aber es gibt einige Museen, die sich speziell für Popkultur interessieren und die mich gefragt haben, ob sie meine Bilder ausstellen können. Aber das ist sehr selten. Wir hatten mal ein Museum of Rock and Roll in Montreal, in dem sie eine Menge unserer Sachen ausgestellt hatten, aber generell sind wir, bin ich wohl immer noch eher ein Teil der Underground-Thrash Metal-Bewegung.

In diese Ausgabe findet sich ein Interview mit Mille von KREATOR, und gerade in der Frühzeit beider Bands hattet ihr viel gemeinsam, ihr wart auf demselben Label und zusammen auf Tour. Und auf LSD ...
Ja, das war 1987, wir waren zusammen auf Welttournee. Wir hatten so eine tolle Zeit, es hat viel Spaß gemacht. Wir sind Freunde geblieben und Mille hat uns in Berlin besucht, als wir da „Dimension Hatröss“ aufgenommen haben. Snake und ich hatten einen LSD-Trip eingeworfen, und Piggy und ich kamen zurück von ich weiß nicht mehr woher. Wir überlegten uns einen Streich, bevor wir zu den anderen in den Raum gingen: Ich würde den Lichtschalter ganz schnell ein- und ausschalten und Piggy sollte sich mal ganz schnell und dann ganz langsam bewegen währenddessen. Wir machten das, und die anderen sind total ausgeflippt, hahaha! Mille schrie: „Hört auf damit! Stop it!“ Ich glaube, es war sein erster Trip.

Heutzutage sind wir alle so viel vernünftiger ...
Ich habe vor vielen Jahren mal WHITESNAKE in Montreal gesehen und Tommy Aldridge machte neunzig Minuten lang Doublekicks. Da dachte ich mir, wenn ich das in zwanzig Jahren auch noch können will, sollte ich jetzt aufhören ständig zu feiern. Ich habe wirklich versucht, mich so gesund wie möglich zu halten, denn die Musik von VOIVOD zu spielen ist sehr anspruchsvoll und fordernd. Ich bin jetzt 58, die Partyzeiten sind für mich vorbei.

Ihr wie auch KREATOR macht extreme Musik, aber vor 35 Jahren lief da der extremere Lebenswandel mit der extremen Musik parallel. Heutzutage ist die Musik immer noch extrem, hat sich nicht wirklich gewandelt, aber die Menschen dahinter leben nicht mehr extrem.
Ich habe immer die gleiche Herangehensweise gehabt, in dem Sinne, dass Schlagzeugspielen oder auch Zeichnen für mich ein Weg ist, mit meine Ängsten umzugehen. Was mich während der Pandemie am meisten belastet hat, war, dass ich nicht in der Lage war zu proben. Ich hatte also nur die Möglichkeit, die Drums auf dem Computer zu programmieren. Ich konnte es kaum erwarten, dass wir uns wieder treffen und ich richtig Schlagzeug spielen kann. Deshalb hatten wir auch die erste Hypercube-Online-Session. Ich versuche einfach, alle meine Ängste und Sorgen in positive Energie umzuwandeln, während ich Schlagzeug spiele. Das hält mich bei Verstand und bewahrt mich davor früh zu altern. Schlagzeugspielen ist meine Art von Sport.

Die Musik als Ausdruck der Kreativität ist das eine und für dich sehr wichtig, aber es gibt eben auch den Exzess, das wilde Party-Drumherum. Gehörte das für dich unbedingt dazu, oder ist das im Grunde nur Beiwerk?
Als wir Mitte der Achtziger Jahre anfingen zu touren, mit CELTIC FROST, POSSESSED, KREATOR, explodierte die Thrash-Metal-Bewegung gerade. Die Clubs waren voll, die Konzerte waren pure Action, es gab mit Stagediving und Moshpits. Wir waren alle Anfang zwanzig und es war irgendwie normal, dass wir mit dem Flow gingen und mitfeierten mit den Fans vor Ort. Bei der ersten US-Tour mit CELTIC FROST folgten uns nach jeder Show fünfzig Autos zum Hotel und die Fans feierten mit uns. Das sind für mich heute sehr schöne Erinnerungen. Heutzutage ist die Herangehensweise anders, wir haben anders Spaß. Wir haben erst letztes Wochenende ein Video gedreht und ich habe bei so einem Dreh noch nie so viel gelacht. Wir haben heute genauso viel Spaß, nur ohne die Kopfschmerzen am nächsten Morgen.

Was verbindet dich jetzt noch mit manchen Wegbegleitern von damals? Gemeinsame „Kriegserinnerungen“ wie bei Soldaten, oder ist da mehr?
Snake ist mein ältester Freund. Und ich bin ein ziemlicher Einsiedler und sozial nicht sonderlich aktiv. Als die Pandemie losging, hieß es, die Künstler sollte sich neu erfinden, anderes ausprobieren. Also habe ich einen Online-Shop eröffnet, in dem ich meine Kunstbücher veröffentlichen und verkaufen kann, und das hat mich immer beschäftigt gehalten. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht mit so vielen Leuten Kontakt, aber es gibt ein paar, mit denen ich ein wirklich gutes Verhältnis habe. Jason Newstead ist so ein guter Freund, ich vermisse es, ihn treffen zu können. Zwischen manchen Menschen gibt es eben diese persönliche Verbindung.

Du hast die Pandemie schon mehrmals erwähnt. Hast du denn zu Hause überhaupt geprobt?
Es war schwierig! Einen großen Teil des Albums haben wir unter „Social distancing“-Bedingungen gemacht. Also habe ich viel „Air Drumming“ gemacht, um sicherzustellen, dass ich, wenn ich was in Logic Pro programmiert hatte, es auch spielen kann. Aber die Schwierigkeit ist die Geschwindigkeit und dann gibt es einige Tempi, die einfach ein bisschen zu schnell oder zu langsam für Doublekick sind. Deshalb konnte ich es kaum erwarten, bis wir in ein Studio gehen und die vorproduzierten Songs in richtiges VOIVOD-Material verwandeln konnten. Chewy war der Hauptarrangeur bei der ganzen Sache. Wir hatten das Glück, dass wir gleich nachdem wir Ende 2019 von der Europatour zurückgekommen waren, nur eine kurze Pause über die Feiertage eingelegt hatten und direkt Anfang 2020 angefangen haben zu jammen und Improvisationen aufzunehmen. Chewy hatte einen Haufen Riffs im Kopf und Rocky und Snake die Melodien. Mitte März kam dann der Lockdown, wir hatten also schon was „auf der Bank“, mit dem wir arbeiten konnten. Und so fingen wir an, die Teile zusammenzusetzen. Wir hatten auch Aufnahmen von Live-Shows der „Wake“-Tour, da kümmerten wir uns um die Veröffentlichung, und die Hypercube-Sessions online hatten wir auch. Also eigentlich waren wir die ganze Zeit super beschäftigt. Und im Sommer 2021 gab es einige Festivals in Quebec, also mussten wir am Wochenende auf den Festivals spielen und unter der Woche das neue Album aufnehmen. Es war also eine ziemlich hektische Zeit. Wir haben versucht, das Beste aus dieser Pandemie-Zeit zu machen. Das Gute ist: Wir haben so eine gute Arbeitsweise entwickelt, mit der wir auch an den nächsten Alben arbeiten können.

Wie gut hat sich die kanadische Regierung um Musiker:innen gekümmert?
Sie haben sehr, sehr gute Arbeit geleistet und schon früh Entschädigungen für abgesagte Shows angeboten. Das haben sie für Musiker getan, für Veranstalter und für Veranstaltungsorte. Als wir im Sommer 2021 endlich Festivals hier in Quebec spielen konnten, waren die Gagen wirklich gut, weil die Regierung den Veranstaltern Zuschüsse zahlte, damit sie sich auf den Beinen halten können. Ja, sie haben den Künstlern super geholfen.

Wie erlebst du dein Umfeld, was die Einstellung gegenüber der Impfung betrifft? Hier in Deutschland sind einige Leute, auch aus der Musikszene, in Sachen Verschwörungserzählungen eskaliert.
Bei VOIVOD wissen wir alle, dass wir jetzt in einer neuen Welt leben, in der man nicht mehr reisen und international spielen kann, wenn man nicht geimpft ist, also haben wir das ernst genommen. Snake singt in dem Song „The world today“: „Wenn du in einer besseren Welt leben willst, musst du etwas dazu beitragen.“ Eine alte Botschaft, die immer noch aktuell ist.

Sprechen wir doch mal über das Artwork des neuen Albums: Ich sehe da Aliens, Ufos und Pyramiden. Was will uns der Künstler damit sagen?
Wie ich schon sagte, entstand das Album, während wir am Wochenende auf Festivals spielten. Wir haben unter der Woche in vielen Sessions aufgenommen. Ich habe dann immer gemalt, Weiß auf Schwarz, das war total improvisiert zu dem, was ich im Studio gehört habe. Und so drückt das Artwork die Texte und die Musik aus, aber auf eine etwas kryptische Art und Weise, so wie die Texte geschrieben wurden. Es ist eine Art visuelle Poesie. Ich hatte schon immer einen surrealistischen Stil. Als die Zeit kam, das Titelbild zu machen, war ich unschlüssig. Hätte ich viele Farben verwendet, würde das nicht zu dem Booklet mit all den schwarzweißen Bildern passen. Und auch das Bandfoto war schwarzweiß. Also entschied ich mich für ein schwarzweißes Cover. Ich wollte, dass es wie eine Gravur aussieht. Ich hoffe, dass es den Leuten gefällt und sie nicht denken, es würde aufgrund von Faulheit von mir so aussehen.

Der Opener hat den Titel „Paranormalium“, dazu passt das Cover.
Mit dem Cover habe ich, wie ich eben schon sagte, versucht, alles auf dem Album auszudrücken, aber ich habe mich hauptsächlich auf den Titel „Synchro Anarchy“ bezogen. Ich habe alle Texte gelesen und während der Arbeit am Cover die ganze Zeit die Musik gehört. Für mich ist es wichtig, das Artwork eines Albums zu machen, während ich mir die Demos anhöre, dann die Studioaufnahmen, dann die verschiedenen Mixes. Das Artwork soll dem ganzen Album eine Stimme zu geben, du sollst beim Hören eine Rundumerfahrung machen.

„Synchro anarchy“ – ist das nicht ein Oxymoron?
Ja, aber so haben wir uns gefühlt, als wir das Album machten. Wir hatten Songfragmente und während Chewy die Songs arrangierte, kümmerte ich mich um die Teile, die wir aussortiert hatten, und „klebte“ sie zusammen. Zuerst habe ich mich auf die konzentriert, die die gleichen BPM hatten, und dann habe ich gesagt: Okay, ich werde einfach mal Parts zusammenfügen, die nicht in der gleichen Taktart sind. Und ich glaube, das gibt dem Album einen Touch wie zu Zeiten von „Dimension Hatröss“ und „Nothingface“. Damals hatten wir es drauf, in Sekundenbruchteilen die Stimmung und den Takt zu wechseln. Ich glaube, diese Vorgehensweise hat geholfen, dem Album diese ganz eigene Klangfarbe zu geben.

Ich stehe ja sehr auf die Alben „Negatron“ und „Phobos“ von Mitte der Neunziger. Die waren super massiv. Im Vergleich dazu ist das neue Album „Synchro Anarchy“ fast schon Jazz.
Snake und ich versuchen ja immer, das Ganze im Thrash Metal zu halten. Nein, falsch; Wir sind Thrash Metal. Doch ja, es stimmt schon, dass wir mit Chewy und Rocky in diesen Fusion-Metal-Modus gesprungen sind, den ich wirklich liebe, mit dem ich mich sehr wohl fühle. Es ist eine Herausforderung, es ist progressiv. Ich habe auch versucht, ein paar neue Beats zu entwickeln, was schwer ist, weil wir ein ziemlich umfangreiches Repertoire haben und ich bei jedem einzelnen Song spiele. Die Tatsache, dass das „The Wake“-Album so gut aufgenommen wurde, gab uns den Mut, diesen Weg noch weiter zu gehen.

Spannend finde ich, dass in eurer Einladung zum Montreux Jazz Fest 2019 eine Wertschätzung von Leuten zum Ausdruck kommt, die nicht aus der traditionellen Metal-Szene stammen, aber den kulturellen Wert einer Band wie VOIVOD zu schätzen wissen.
Ich war schon immer ein Fan von VAN DER GRAAF GENERATOR, KING CRIMSON oder SOFT MACHINE, und die hatten ihren Einfluss auf mein Schlagzeugspiel, während ich gleichzeitig von Punk und Metal gelernt habe. Es war also nicht so, dass ich mich auf dem Jazzfestival fremd gefühlt hätte. Wir hatten für uns ein Bläserquintett eingeladen, und da auf der Bühne kam ich mir dann plötzlich vor, als würde ich bei MAGMA spielen, hahaha.

Es heißt, es seien ein VOIVOD-Dokumentarfilm und ein Buch in Arbeit.
Felipe Belalcazar, der auch die „Death By Metal“-Doku gedreht hat, arbeitet gerade an einem Film über VOIVOD. Und Jeff Wagner hat ein Buch über uns in Arbeit, und es wird wohl zum vierzigsten Bandgeburtstag 2023 erscheinen. Außerdem habe ich dieses Jahr viel Zeit damit verbracht, an den Neuauflagen der auf MCA und auf Noise veröffentlichten Platten zu arbeiten. 2022 und 2023 kommt also eine Menge Material.

Zum Schluss noch eine eher unangenehme Sache: Du warst auf dem 2019 kurz vor Release zurückgezogenen TAU CROSS-Album „Messengers Of Deception“ zu hören. Mir war damals aufgefallen, dass Bandkopf Rob Miller in seiner Thanklist den Holocaustleugner Gerard Menuhin erwähnte – was weder das Label noch du oder die anderen Bandmitglieder bemerkt hatten. Ihr habt TAU CROSS dann unverzüglich verlassen, Relapse hat die Band gedropt.
Davon zu erfahren, das war eine der schlimmsten Erfahrungen meines Lebens! Es war der Tag nach dem Montreux Jazz Fest, als wir die Nachricht von unserem Label Relapse erhielten. Wir hatten keine Ahnung davon! Unser Beitrag zur Dankesliste waren die Namen unsere Freundinnen. Im einen Moment war es noch ein supercooles Projekt gewesen, im nächsten Moment sahen wir nur zu, dass wir Land gewinnen. Es ist eine Tragödie, mir fehlen fast die Worte. Einen guten Freund in eine solche Abwärtsspirale geraten zu sehen, das ist schlimm.