YOUTH KILLED IT

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Großbritannien hat aktuell mit einer Menge Probleme zu kämpfen, der Brexit ist nur eines davon. Was das neue Album der Briten YOUTH KILLED IT geprägt hat, erklärt und Gitarrist Carlos.

Euer neues Album heißt „What’s So Great, Britain?“

Für mich sind es die Menschen, die England großartig machen. Der Multikulturalismus, der Humor und natürlich der Tee. In letzter Zeit aber scheint es, dass die Menschen dies vergessen und in einem Großbritannien des Brexit hate speech verbreiten. Darum geht es auch auf dem Album, wir gehören alle zusammen, unabhängig von unserer Hautfarbe, Klasse, sexuellen Identität, Geschlecht oder Nationalität. Uns danach aufzuteilen, macht es doch nur noch schlimmer!

Wie ist es für jemanden deiner Generation, in England zu leben?
Ich denke, es ist für jeden gerade furchterregend, es existiert große Unsicherheit, was in der nahen Zukunft passieren wird. Es ist schwer, einen Job zu finden, und fast unmöglich, ein Haus zu kaufen. Alles scheint in die falsche Richtung zu laufen. Aber natürlich passieren auch gute Dinge, man muss wohl harte Zeiten durchstehen, um die guten Zeiten wertzuschätzen.

Das Album hört sich für mich auch sehr „britisch“ an. Gab es Vorbilder, als ihr den Sound des Albums entwickelt habt?
Wir sind wohl ein Produkt unserer Umgebung. Wir sind natürlich mit britischer Musik aufgewachsen und das hat bestimmt auf uns abgefärbt. Die freche Attitüde eines Jamie T. habe ich immer sehr gemocht, und auch die modernen Punkbands haben einen Einfluss auf uns, zum Beispiel WONK UNIT.

Weshalb habt ihr euch entschieden, auf einen Produzenten zu verzichten?
Wir kennen unseren Sound, wir wussten, wie wir klingen wollten, deswegen wollten wir auch alles selbst machen. Unser Sänger Jack ist ein guter Produzent, also fühlte es sich nicht so an, als wüssten wir nicht, was wir tun.

Ich denke immer, wenn man mit der Band im Studio hängt, lernt man auch immer was über sich selbst und seine Bandkollegen, das man vorher nicht wusste. Hast du auch diese Erfahrung gemacht?
Tatsächlich ja. Bei dem Vorgängeralbum „Modern Bollotics“ hatten wir noch ein wenig Angst, zu experimentieren und uns aus unserer Komfortzone zu bewegen. Das Album selbst zu produzieren, hat den Zeitdruck von uns genommen und uns die Möglichkeit gegeben, kreativer mit den Songs umzugehen. Das kann man auch hören, spätestens in der zweiten Hälfte des Albums. Wir haben uns da selbst überrascht und gelernt, keine Scheu davor zu haben, die Kreativität in alle Richtungen fließen zu lassen.