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CRAIG FINN

A Legacy Of Rentals

Die Hochzeit meiner Begeisterung für Craig Finn und seine Band THE HOLD STEADY muss so um 2007 herum gewesen sein, als deren zweites Album „Boys And Girls In America“ hierzulande erschien, das Classic Rock mit einer leichten Prise Jim Steinman-Größenwahn und Billy Joel-Pathos auf ein neues Level hievte. Auch die beiden folgenden Alben „Stay Positive“ und „Heaven Is Whenever“ konnten da noch anknüpfen, aber wie auch auf seinen ab 2012 entstandenen Soloplatten wirkte Finn immer mehr wie ein reichlich müder Bruce Springsteen-Verschnitt, der das Rocken und Singen verlernt hatte und im tranigen Midtempo-Niemandsland orientierungslos herumirrte. Diese Tendenzen waren auf seinen Soloplatten noch deutlich ausgeprägter, auf denen Finn im Spoken-Word-Modus unterwegs war und um ihn herum offensichtlich musikalisch versierte Menschen für die passende Hintergrundtapete sorgten, wie jetzt auch auf seinem neuen Werk „A Legacy Of Rentals“. Das klingt natürlich alles sehr geschmackvoll und könnte an harten Tagen für den richtigen Chill-out-Moment sorgen, aber songwriterisch wirkt das doch alles etwas dürftig und gleichförmig, so als ob Band und Frontmann immer ein wenig aneinander vorbeireden würden. Viel bleibt bei diesen viel zu ausgewalzten Songs nicht hängen außer einer ganz netten Wohlfühl-Atmosphäre, aber da legt man dann doch lieber eine alte HOLD STEADY-Platte auf.