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SETYØURSAILS

Bad Blood

In den zwei Jahren seit dem Debüt „Nightfall“ hat sich das Quartett definitiv phänomenal weiterentwickelt. Der Titeltrack liefert als Opener einen vielversprechenden Vorgeschmack auf die folgenden neun Songs. Doch vor den Lobpreisungen eine Genreeinordnung: Die Band aus Köln lässt sich im Viereck aus IT PREVAILS, ANNISOKAY, FUTURE PALACE und HOT MILK verorten. „Bad Blood“ ist jedoch kein fader Abklatsch, sondern steht für fulminante Eigenständigkeit und ausbalanciertes Wachstum. Mit „Best of me“ und „T.f.m.f“ packen SETYØURSAILS direkt zum Einstieg zwei pure Hits in die Tracklist. Ich befürchte kurz, dass sich die junge Band damit selber zu Fall bringt und die Latte zu hoch legt. Eine grundlose Sorge! „Bad Blood“ hält seine Latte konstant hoch wie Fußballtorarchitektur. Puh! Intensiv („Halo“), gefühlvoll („Lately“), elektrisierend („Dangerous“), hypnotisierend („Bad company“), zartbitter („In my head“), hymnisch („Heart attack“) und zermalmend („Eternally“) wird hier ein Kracher nach dem nächsten abgefeuert. Und das wirklich Schockierende und Großartige dabei: alles ist catchy as fuck! Die meisten meiner Reviews sind eher reserviert. Nicht bei SETYØURSAILS. Das ist schlicht super gut! Wow! „Bad Blood“ ist eine Kampfansage an die deutsche Musiklandschaft. Hier hat eine Band richtig Hunger und stellt berechtigte Forderungen auf den Szenethron.