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FREE THROW

Bear Your Mind

Sonntagmorgen. Regen. „Bear Your Mind“ dreht sich auf dem Plattenspieler. Ruhige Klänge in Moll erfüllen die graue Wohnzimmerszenerie. Dezente Akustikgitarre, eine Stimme, die jünger klingt als der Sänger ist, dem sie gehört. Nach zwei Minuten setzt dann die Power ein. Da sind sie also, die verzerrten Gitarren in gut abgestimmtem Tuning. Doch schon bald kehrt die Gelassenheit zurück mit easygoing Melodien und gutgelaunten Passagen, die zum Mitsingen einladen. Auf ihrem zweiten Album treffen FREE THROW stets den richtigen Ton – ob süße Motive oder ehrliche Lyrics. „Bear Your Mind“ erinnert also nicht nur aufgrund der Songtitel („Randy, I am the liquor“, „Andy and I, uh ...“) schemenhaft an den Emo der frühen 2000er Jahre. Allerdings wirkt die Scheibe deutlich reifer, reduzierter und ist cleaner produziert. Dies macht FREE THROW in Kombination mit ihren selbstreflektierten Texten und der natürlichen Ausstrahlung so einzigartig. Die Jungs aus Nashville lassen sich in keine Schublade stecken, sondern wagen einen Blick über den Plattentellerrand hinaus. Den ganz großen Wurf landen FREE THROW mit ihrem zweiten Album „Bear Your Mind“ vielleicht nicht, dennoch spielen sie in der oberen Liga mit.