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BRUECKEN

Innere Unruhen

Ausgewiesene Experten kennen es: Post-Rock-Band XY veröffentlicht Post-Rock-Album 123 – und wird als das nächste, ganz große Ding angepriesen. Nicht selten jedoch entpuppt sich das vermeintliche Meisterwerk leider doch als laue Luftnummer. Glücklicherweise nicht in diesem Fall. Denn: „Innere Unruhen“ ist – geradeaus gesagt – einfach großartig! Und zwar von vorne bis hinten. Warum? Nicht weil in musikalisch-kompositorischer Hinsicht Bäume ausgerissen werden. Nicht weil irgendwelche Grenzen überschritten werden. Nicht weil im Verlauf der sechs Songs und 42 Minuten und 51 Sekunden die ganz, ganz großen Überraschungen passieren. Sondern weil es die Oldenburger bewerkstelligt haben, ein Album zu schreiben, das über die gesamte Spieldauer einfach nur runtergeht wie Öl. Wunderbar angenehmes Kopfnicker-Tempo, wunderbar inszenierte Melodien, wunderbare Dynamiken, mitreißende Stimmung. Oder einfach mal plastischer erklärt: BRUECKEN sind eine dieser Bands, wo du dir einfach wünschst, dass sie nie aufhören zu spielen. Es kann manchmal alles so einfach sein. Klasse Scheibe!