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TESA

Control

Diese Herren wissen definitiv, wie sie im Experimental-Segment schon in rein formaler Hinsicht punkten können. Albumname: „Control“. Songtitel: „Control1“ bis „Control6“. Allein deswegen irgendwie sympathisch. Und für den geneigten Nerd natürlich umso interessanter. Fun Fact: Googlet mal „Tesa“ und „Band“. Wirste bekloppt. Wegen Klebeband und so, ne? Egal. Denn tatsächlich hat das lettische Trio hier einen Langspieler auf die Welt gewuchtet, der auch in musikalischer Hinsicht überzeugt. Irgendwo im Schnittfeld von Schwer-Riff-Truppen wie CULT OF LUNA, PHANTOM WINTER und LLNN verortet, bietet die Platte eine ruppige, brachiale Post-Metal-Rutsche, die ordentlich die Ohrmuscheln durchwalkt. Kleine Spielchen wie jenes, wenn nach achteinhalb Minuten der Opener mit einem derben Kratzen unverhofft endet, inklusive. Denn während der Hörer noch besorgt die heimische Abspielanlage auf eventuelle Schäden untersucht, wird er plötzlich mit sphärisch-psychedelischen Klängen wieder versöhnt. Diese Fieslinge! Aber ganz schön geil, eigentlich.