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TESA

Control

2006 erschien das TESA-Debüt „Tagad“ auf dem Moskauer Label Old Skool Kids, es folgten 2006 „Nekad“, 2008 „Heartbeatsfromthesky“ und 2012 „IV“. 2015 dann sind Davis und Janis Burmeisters sowie Karlis Tone alias TESA mit dem Rerelease ihres 2015 auf dem lettischen Skyr-Label erschienenen fünften Album „Ghost“ bei My Proud Mountain in Hamburg untergekommen, passend zur zweiten Tour als Support von NEUROSIS im August 2016. Fünf lange Jahre ließ sich das Trio aus Riga, Lettland, das immer noch in der gleichen Trio-Besetzung agiert, mit seinem sechsten Album Zeit, das keine grundsätzliche Neuorientierung erkennen lässt. Rein instrumental ist es, auf den zwischenzeitlich praktizierten Ansatz, die Stimmen als Teil des Sounds einzuweben, wurde hier verzichtet, die sechs Stücke – „Control1“ bis „Control6“ fließen ineinander, unterbrochen nur vom Umdrehen der elfenbeinweißen 12“. die mit einem mächtigen, hallenden, dynamischen Sound aufwartet, für den das Mastering von James Plotkin mitverantwortlich ist. Aufgenommen wurde „Control“ (kein JOY DIVISION-Bezug erkennbar) im ländlichen Valmiera in Lettland, und so bauernfängerisch der Sticker auf dem völlig buchstabenfreien Cover auch sein mag, die Bezugnahme auf Neurot Recordings und Hydra Head als Labels mit als musikalisch Referenz tauglichen Releases ist durchaus stimmig. TESA sind Meister des orchestral anmutenden Breitwand-Ambient-Rock, mit wuchtig wummerndem Schlagzeug, ebenso wummernder Bass- und Gitarrenarbeit und vielen noisig-halligen Zwischentönen, die wie Kunstnebel im Club in die Nischen der Musik kriechen. Dabei schaffen sie es, eine gewisse Wärme zu erzeugen, ihre Musik lullt ein, ist nicht kalt und abweisend, hat etwas Soundtrackhaftes – siehe RED SPAROWES (ja, die gibt es noch/wieder).