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CULT OF LUNA

The Long Road North

Kopfhörer auf, hinsetzen und zuhören! Man kennt die Formel der Schweden mittlerweile. Atmosphärisch, stark dynamisch, immer mit dem Fokus auf eine einfache, aber effiziente Melodielinie. Funktionierte dies bei bisher sieben Alben, so funktioniert es auch bei Nummer acht. CULT OF LUNA sind die Meister des Kopfkinos. Auch wenn Passagen schier endlos wiederholt werden, nichts geschieht zum Selbstzweck, alles greift ineinander. Besonders stechen hier „The silver arc“ und „Blood upon stone“ hervor. Hier sind die Melodien fein, funktionieren aber sowohl auf Keyboard als auf Gitarren. Langsam bauen CULT OF LUNA ihre Stücke auf, um dann in einem großen Crescendo zu enden. Aber auch im Kleinen und Abseitigen funktioniert die Musik des Sextetts. Beweis dafür sind „Full moon“ oder die beiden „Beyond“-Tracks. Wobei letztere gar nicht von der Band selbst eingespielt wurden. Die erste, sphärische Version wurde von Mariam Wallentin interpretiert, die zweite, Industrial-artige von Colin Stetson. Beide Varianten unterscheiden sich eklatant voneinander, das (unbekannte) Basisstück ist nur zu erahnen. „The Long Road North“ setzt somit schlüssig an „The Raging River“ an und erweitert das Spektrum der Band mit externen Einflüssen und Gästen aber noch einmal ein gutes Stück. CULT OF LUNA schaffen hier große, epische Bilder ebenso wie kleine, aufwühlende Kammerstücke fürs Ohr.