Foto

WINDS OF PROMISE

Cut. Heal. Scar.

Schwierig, wenn die erste LP in meinen ewigen Top 50 ist – wird man von der zweiten enttäuscht? Nach dem Debüt von 2018 bringen die vier Musiker jetzt auf UWW den Nachfolger raus. Die Band entstand aus einer Lust zu jammen, die Joe D. Foster (ex-IGNITE, UNITY) und Pat Longrie (UNIFORM CHOICE) hatten. Es klappte gut und sie riefen Sänger Joe Nelson (ex-IGNITE, THE KILLING FLAME) an – der wollte anfangs nicht, kam dann mal vorbei und mochte nicht mehr gehen. Der Kumpel Mike Kenyon komplettiert den Vierer. Die Band prägte von Beginn an die Musikrichtung „OC/DC“ – eine Mischung aus dem melodischen Orange County- und DC-Hardcore. Zehn Songs sind auf dem Vinyl, die von Cameron Webb (LAG WAGON, BAYSIDE, ALKALINE TRIO) gemixt wurden – sie klingen etwas glatter, eingängiger und konsistenter als beim Vorgänger. Beim für mich textlich nostalgischen Song „In my room“ sah ich mich selbst vor etwa drei Jahrzehnten mit Kopfhörern und einem Plattencover in der Hand auf dem Boden sitzen. „What’s on the inside“ ist ein simpler Songtext zum Thema Rassismus – es könnte eigentlich alles so einfach sein auf dieser Welt. Und, bin ich enttäuscht? Überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, denn die LP entfaltet trotz der etwas ruhigeren Herangehensweise zunehmend eine enorme Kraft, die tief aus der Seele der Band kommt.