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PORT NOIR

Cuts

Nur wenige Bands entziehen sich seit jeher so hartnäckig – und auch so erfolgreich – jeglicher Klassifikation wie die schwedischen Düsterklang-Künstler. Für Post-Rock? Zu aufgeräumt. Für Post-Metal? Zu sanft. Für Pop? Zu sperrig ... Das, was die Skandinavier auf ihrem neun Tracks umfassenden vierten Studiowerk anbieten, ist noch am treffendsten wohl mit „Filigran-Rock“ beschrieben: Sparsame und doch ausgesprochen wirkungsvolle Arrangements, nachdenklich-säuselnde Melodien und der prägnante, geradlinige Rhythmus-Unterbau schaffen zusammen ein Album, das trotz der übersichtlichen Instrumentierung vielschichtiger und atmosphärischer nicht sein könnte. Behutsam und akribisch stricken PORT NOIR ihre verkopft anmutenden Songs, die oft behutsam, ja fast schon zögernd dem Kulminationspunkt entgegen gleiten – um dann im nächsten Moment sofort wieder auf das maximal-reduzierte Fundament zurückzufallen. Über allem thront die klare, klagende Stimme von Bassist Love Andersson, die einerseits so unheimlich einnehmend, anderseits so unglaublich fern scheint. Dass die Band die Songs komplett live und ohne Click aufs Band gebracht und Sound-Guru Magnus Lindberg (CULT OF LUNA) für die klangliche Endveredelung gesorgt hat, tut sein Übriges zum organisch-mitreißenden Hörerlebnis. Ganz, ganz großes (Kopf-)Kino!