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ALLEGAEON

Damnum

Ohne Frage sind die US-Amerikaner eine der spannendsten Formationen im Death-Segment. Wobei: Sind Clean-Refrains wie im furiosen „Of beasts and worms“ da überhaupt erlaubt? Das muss jeder Szene-Polizist am Ende für sich selbst beantworten. Fakt ist: Auch unabhängig von der emotionalen Hintergrundgeschichte (diverse Bandmitglieder mussten den Verlust von ihnen nahestehenden Menschen verarbeiten) kommt „Damnum“ mit ungemeiner Wucht daher. Das sechste Album des Fünfers tänzelt dabei durch nahezu alle Facetten, die extreme Gitarrenmusik so schätzenswert machen: Geboten werden fiese Growls und hämmernde Riffs, aber eben auch versierte Solo-Einlagen, episch-sphärische Exkurse und atemberaubende Griffbrett-Exzesse. Zwischendurch geht es dann sogar auch mal ein wenig thrashig zu Werke („Into embers“) – während Frontmann Riley McShane das rasante Liedgut noch mit seinem beeindruckenden Gesang veredelt. Was „Damnum“ am Ende aber in erster Linie zu so einer überzeugenden Platte macht, ist die Fähigkeit der Band, da, wo andere Truppen sich in dumpfen Gekloppe verlieren, melodisch und dynamisch stets den richtigen Twist zu finden. Was nicht bedeutet, dass hier und da („Saturnine“ – was eine wilde Jagd!) das Gaspedal nicht auch einfach mal konsequent durchgedrückt wird. Richtig, richtig stark!