WORST

Deserto

„Deserto“ dreht die ersten Runden im Player und direkt bestätigt sich meine schon oft aufgestellte These: Wo BDHW drauf steht, ist dicke Hose drin. Neben I AM REVENGE ist es der zweite Release aus dem Hause Beatdown Hardwear auf meinem Schreibtisch. Als Hardcorefan kann man bei diesem Label eigentlich immer nur richtig liegen. WORST bestätigen genau das. „Deserto“ ist rundum drückend produziert und inszeniert. An den leicht abgegriffenen Texten stört sich bei dem Sound und der Energie keiner. Der Wechsel aus portugiesischen und englischen Lyrics bringt noch etwas weitere Abwechslung. Die Songs kommen selten ohne Breaks aus und das ist auch verdammt gut so, denn hier liegt eine Stärke von WORST. Die Wohl größte Stärke liegt aber in dem perfekt nach vorne treibenden Zusammenspiel von Riffs, Drumming und der keifenden Stimme des Sängers. Die Jungs aus São Paulo setzen einiges in Bewegung und gehen über die gesamte Strecke des Albums gut nach vorne. Jedes Riff sitzt an genau der richtigen Stelle und so haben WORST den Hörer immer genau da, wo sie ihn haben wollen: am besten nämlich im Moshpit. Über die Produktion gibt es für eine Hardcore-Scheibe auch wenig zu meckern. Der Sound klingt dreckig und roh genug, um die Energie einzufangen, aber auch differenziert genug, um aus den Songs keinen Brei zu fabrizieren.Wer die Vorgänger kennt, der wird hier auf wenig Überraschendes treffen, aber das ist auch nicht weiter schlimm, denn der Sound der Jungs gefällt eigentlich seit „Wishing All Evil In The World“. Für einen Ehrenplatz im Regal meiner Hardcore-Scheiben ist WORST dann leider aber etwas zu uneigenständig. Für einige Tage Dauerrotation und Respekt für die immense Energie ist „Deserto“ definitiv perfekt.