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GREGOR BARNETT

Don’t Go Throwing Roses In My Grave

Wie so viele Menschen hatte Gregor Barnett keine einfache Zeit in den vergangenen zwei Jahren. In seiner Familie wurde er mit Krankheit und Tod konfrontiert und musste tatenlos zuschauen. Wie hat er das alles verarbeitet? Natürlich mit Musik. Der Gitarrist und Sänger von THE MENZINGERS hat sein erstes Soloalbum veröffentlicht. Das ist aber kein Akustik-Album wie bei Russ Rankin oder Jim Lindberg. Seine Songs sind folkig instrumentiert und gehen eher in die Richtung von Tom Waits oder Warren Zevon. Jede Menge Americana, Blues, Folk und Gospel. In ruhigeren Momenten erinnert es sogar an Schnulzensänger Chris Isaak. Barnett hat im Lockdown gelernt, dass Gesundheit und Familienglück nicht selbstverständlich sind und wie schnell es gehen kann, dass alles den Bach runtergeht. Deshalb heißen die Songs „The first dead body I ever saw“, „Talking to your tombstone“ oder „Hurry me down to Hades“. Auf seinem ersten Soloalbum präsentiert sich Barnett verletzlicher und offenherziger als mit MENZINGERS. Bei allem Schmerz und Verlust feiert das Album aber auch das Leben und die Liebe zu den Menschen, die noch da sind. Dass es sich lohnt, weiter zu kämpfen und nicht aufzugeben. „Don’t Go Throwing Roses In My Grave“ ist kein Unplugged-Punk-, sondern ein Folk-Album von einem Typen, der sonst in einer Punkband spielt.