VIOLATION WOUND

Dying To Live, Living To Die

Chris Reifert strikes again. Der Vorteil von Projekten abseits der eigentlichen Spielwiese von Musikern ist, dass dort vieles erlaubt ist, was sonst nicht ins Konzept passt. VIOLATION WOUND sind nun die Hardcore-Punk-Band des AUTOPSY-Drummers, der hier zur Gitarre greift und auf seine unnachahmliche Art keift, äh, singt, unterstützt von Drums und Bass, klassisch also.

Nach all den Jahren als Musiker kann auch Reifert nicht verbergen, dass er etwas kann, nämlich bei aller Punk-Attitüde geradeaus spielen und für Punks spielerische Finessen,wie abgestoppte Akkorde, locker zu meistern weiß.

Die Paten für die zweite LP des Trios sind unverändert amerikanische Hardcore-Kapellen der ersten Stunde. D.R.I. oder MINOR THREAT kommen spontan in den Sinn. Auch die maximale Angepisstheit der alten Garde wird hier in die Neuzeit transportiert.

Beim aktuellen Verfall von Anstand und Menschlichkeit gibt es ja Grund genug dazu und so ist auch Reifert mächtig unentspannt und macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Dying To Live, Living To Die“ enthält in etwas über einer halben Stunde gleich 18 wüste Attacken und Schimpftiraden, die die aktuelle Weltlage perfekt zusammenfassen: Beschissen und zum Kotzen.

Go!