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CASSELS

Epithet

Immer wieder schön, wenn man die Herkunft einer Band erst gar nicht recherchieren muss, weil sich die Frage schon wenige Sekunden nach Drücken der Play-Taste geklärt hat. Beim Hören des ersten Langspielers von CASSELS schreit natürlich nicht jeder sofort Chipping Norton, aber dass die Truppe aus England stammt, sollte eindeutig feststehen. Und selbst wenn man nur eine instrumentale Version von „Epithet“ hört, diese Mischung aus Punk und Indie mit derart viel Rotz und Rumpelei entsteht so authentisch nicht in Proberäumen im Sauerland oder der Pfalz. Nachdem die Band um das Brüderpaar Loz und Jim Beck bereits mit den typisch englischen Vorschusslorbeeren von Kerrang! und NME bedacht wurde, gilt es nun, nicht nur mit Euphorie und Trinkfestigkeit zu punkten, sondern auch mit Songs, die mehr als einen Herbst lang Bestand haben. Leider gelingt CASSELS das nicht zu jedem Zeitpunkt. Wer aber nach dem passenden Soundtrack für einen eskalierenden Pub-Abend sucht, bei dem die geleerten Gläser einfach locker über die Schulter geworfen werden, sollte beherzt zugreifen. Gegen den Kater gibt’s Fish & Chips und ein Kühlpack für das blaue Auge.