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WYLDE TRYFLES

Fuzzed And Confused

„Fuzzed And Confused“ ist eine weitere großartige Ansammlung von auf Hochtouren gebrachten Garage-Punk-Geschossen der „Back From The Grave“-Baureihe, die sich die aus Bordeaux stammenden WYLDE TRYFLES ans Revers heften. Als wäre 1964 die Zeit stehengeblieben, wird hier im stilistisch eng abgesteckten Rahmen unverfälschter Teen-Snot aufgetischt und das Rad keineswegs neu erfunden, sondern eher wieder in eine quadratische Form geklöppelt, ganz so, als ob ihre Songs aus der Feder des CYNICS-Songwriting-Gespanns Kostelich/Kastelic direkt ins „Nuggets“-Playbook transkribiert wurden. Reverb-gesättigte, flink zurechtgefingerte Gitarren-Licks, verschnörkelte Psychedelia-Sperenzien und plärrende Hammond-Einlagen thronen auf dem traditionalistischen Fundament der verrotzten Shake’n’Shimmy-Doktrin der WYLDE TRYFLES – in direkter Erbfolge von „household names“ wie GRAVEDIGGER V, COUNT FIVE, THE TELL-TALE HEARTS und THE SONICS. Zu wünschen bleibt hier nichts übrig, wenn man an Bands aus dem Garage-Kosmos die Erwartung stellt, dass sie sich den Grenzen ihres Genres beharrlich unterwerfen, während sie darin auch den allerletzte Winkel auskundschaften – und damit trotz der immer wieder herbeigezogenen Referenzen diese Kleinlandschaft mit schmissigem Ideenreichtum neu beschreiten.