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SODOM

Genesis XIX

Vier Jahre nach „Decision Day“ und nach zwischenzeitlich erfolgtem Knall im Line-up kommt nun das erste Album der Ruhrpott-Thrasher in Viererbesetzung. Deuteten das letzte Album sowie die letztjährige EP „Out Of The Frontline Trench“ noch irgendwie auf einen künftig insgesamt moderneren Sounds hin, erstickt „Genesis XIX“ Gedanken dieser Art gleich im Keim. Es rumpelt wieder, zwar anders, aber mächtig. Tom Angelripper und seine neuen Mitstreiter Yorck Segatz, Frank Blackfire (nach gut dreißig Jahren wieder an Bord) und Toni Merkel (ersetzte den wieder ausgestiegenen Stefan „Husky“ Hüskens) haben es geschafft, irgendwie eine Brücke zu schlagen zum Schaffen früherer SODOM-Tage und dem späteren, rifflastigeren Sound, was mir grundsätzlich sehr gut gefällt. Nicht wenige Puristen konnten es natürlich trotzdem nicht lassen zu meckern und winkten bereits nach ersten Schnuppersongs ab. Das ist nicht ganz fair, wie ich finde, denn auch einem Urgestein wie eben SODOM sollte man so was wie Weiterentwicklung zugestehen, noch dazu, wenn jene so verpackt wurde wie hier, denn schließlich braucht sich niemand zu sorgen, dass Angelripper jetzt auf den Neo-Thrash-Zug aufspringt und sich in MACHINE HEAD-Groove-Walzen versucht. Eine für den Sound perfekte, reduzierte Produktion unterstreicht eine durchaus vielseitige Platte, die vielleicht nicht ganz so viel Biss wie die bisherigen Highlights der Diskografie hat, aber aus meiner Sicht immer noch als überdurchschnittlich gut anzusehen ist.