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FEWS

Glass City

Sehr coole dritte LP der nach London emigrierten Schweden, die irgendwo zwischen Shoegaze, Düsterpop und Post-Punk pendeln. Flirrende Gitarren, Hall, atmosphärische Distanz und feine Melodien, die sich den Teppich dem fahlen Licht entgegen schlängeln. Ich erkenne hier und da ähnliche Spannungsmomente und Gitarren wie bei den frühen INTERPOL („Adore“), nur in einer anderen, weniger dramatischen Gangart. Ziemlich zurückgelehnte und entspannte Geschichte mit einigen großen Momenten. Stimmige Platte mit klasse Bandbreite, auf der auch mal Elektronik zum Einsatz kommt. Das Beste an der Sache: FEWS wollen ganz offensichtlich nicht klingen wie eine bereits etablierte Band, dafür ziehen sie einfach zu viele Register. Durch den Hall bleibt immer ein kühler Abstand gewahrt, in den man sich ein klein wenig hineinarbeiten muss und das auch gerne will, sobald man einmal den Zugang gefunden hat, eine Übung, die wirklich nicht allzu schwerfällt. Kann sich derzeit durchaus mit einige bekannteren Bands aus dem Königreich messen. Anspieltipp (unter anderem) „In head“. Wenn es da nicht gleich klickt, dann fehlt dir schlicht der intellektuelle Zugang für diese Musik. Sehr schöne Platte, die für die ersten 500 Barzahler in wunderschönem Uringelb auf dem Plattenteller landet.