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NO AGE

Goons Be Gone

Drei Jahre nach „Snares Like A Haircut“ (2017) haben NO AGE aus Los Angeles seit dem Sommer 2020 ein neues Album raus, das aber bereits im Sommer 2019 eingespielt wurde. Natürlich in der ewig gleichen Duo-Besetzung, bestehend aus Gitarrist Randy Randall und Drummer und Sänger Dean Allen Spunt. „‚Goons Be Gone‘ is the fifth studio album by American noise rock band NO AGE“, steht dazu in der üblichen krass kategorischen Art von Wikipedia, das Label schreibt fast schon poetisch von „naked beats and sunbaked guitars“, und ich ertappe mich dabei, dass ich alte Ox-Rezensionen zu NO AGE lese, das aktuelle Album höre und mir denke: Hm ... Noiserock ... irgendwie ist doch hier auch schrammeliger Sixties-Garage-Punk ziemlich präsent – ist das neu oder fiel mir das früher nie auf? Randy und Dean schaffen es in erster Linie, nicht dem Fluch der Wiederholung zum Opfer zu fallen, und haben es längst schon raus, auch als Duo nicht dünn und reduziert zu klingen. Als mit SONIC YOUTH als prägendem musikalischen Sozialisationselement Aufgewachsener bleibt es auch nach fünf NO AGE-Alben und deren Anrecht auf Eigenständigkeit bei mir nicht aus, dass ich mich immer wieder an die NYC-Held:innen erinnert zu fühlen – und NO AGE zu attestieren, dass sie das Zeug dazu haben, punktuell deren Erbe zu verwalten, schaffen sie es doch ebenso, lärmige Kantigkeit, Psychedelisches und musikalische Intensität mit der nötigen Eingängigkeit zu verbinden. Soll heißen: schönes, rundes Album – der Soundtrack zum verkaterten Rumlungern am Pool an einem viel zu heißen Tag.