Foto

CANDLEMASS

Green Valley (Live)

CANDLEMASS sind lebende Legenden, unverwüstliche Doomosaurier in zig personellen Variationen und ich setz mich mal gleich in die Nesseln. Meine Lieblingsplatte, die mir auch nach zig Jahren noch Schauer über den Rücken jagt, ist „From The 13th Sun“ von 1999 mit Björn Flodkvist als Sänger und nicht das Frühwerk, das mir schlicht zu viel Operette im Gesang ist. In der aktuellen CANDLEMASS-Inkarnation sind mit Mastermind Leif Edling und Johan Längquist gleich zwei Herren der ganz frühen Tage dabei, war Längquist doch sogar Sänger vor der ersten LP, hat sich aber erst vor drei Jahren dazu durchgerungen, bei CANDLEMASS einzusteigen. „Green Valley“ ist eines von den vielen Das-wäre-ihr-Konzert-gewesen-Alben der heutigen Zeit, live online. Das „Konzert“ wurde am 03.07.2020 professionell aufgezeichnet, wie man auch der beiliegenden DVD entnehmen kann, wobei bei den Musikern frisurlich Grautöne dominieren, gehen doch alle Beteiligten straight auf die sechzig zu. Der inhaltliche Schwerpunkt des Konzerts liegt auf den ersten drei Alben von 1986 bis 1988, also gut abgehangener Doom, der teilweise unverfroren der BLACK SABBATH-Schule frönt. Und ja, CANDLEMASS sind eingespielt, auf den Punkt und so finster, wie eine Oldschool-Doom-Kapelle eben sein kann, wenn auch ohne Publikum etwas gehemmt, wie Edling in den Linernotes einräumt.