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HACKEDEPICCIOTTO

Keepsakes

„Keepsakes“ ist das zweite Album des wieder in Berlin angekommenen Duos, das auf Mute veröffentlicht wurde und in einem der ältesten Studios Europas, dem Studio Auditorium Novecento in Neapel aufgenommen wurde. Inspiriert von diesem Ort, in dem bereits Caruso und Ennio Morricone arbeiteten, finden sich in den Kompositionen Röhrenglocken und ein Flügel sowie eine Reihe anderer dort vorhandener Instrumente, wie eine Celesta (ein Tasteninstrument, das nach einem Glockenspiel klingt), die Morricone selbst gehörte (und die er unter anderem für seinen Soundtrack zu „Cinema Paradiso“ verwendete), um Songs zu schreiben, die die Freundschaft und das Leben verschiedener Freunde feiern, mit einem Sound, der elektronischer klingt, teilweise orchestral, dann wieder introspektiv, durchdrungen von subtilen und überraschenden musikalischen Texturen. Jeden Song hat das Duo einer bestimmten Person gewidmet. Das Credo des Albums scheint zu sein: „Musik ist grenzenlos.“ Mitunter gibt es in den Songs, wie bei „Schwarze Milch“, eine Art „flimmernden Jazz“ mit Trompete und Jazz-Schlagzeug mit Spoken-Word-Passagen der beiden Musiker, was unterschwellig an „Stella Maris“ der EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN mit Meret Becker erinnert. Der Sprechgesang von Alexander Hacke klingt hier wie bei Blixa Bargeld. Und wieder muss man konstatierten, dass dieses Album anders als der Vorgänger und stilistisch vielfältig ist und sich die beiden Weltenbummler als musikalische Schmelztiegel mit fast grenzenloser Kreativität manifestieren.