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LÜT

Mersmak

LÜT sind lit! Diese Feststellung sei ganz ausdrücklich vorangestellt, denn das Album macht, entsprechend seinem norwegischen Titel „Mersmak“, Lust auf mehr. Und das von Beginn an! LÜT kennen keine Umwege, keine Verklausulierungen oder doppelte Böden – what you see is what you get. Was aber wiederum nicht bedeutet, dass man es sich hier zu einfach macht, es geht vielmehr um die Vermittlung eines unmittelbaren und echten Gefühls. Dass norwegische Nachwuchsbands mittlerweile mit KVELERTAK, die sich in ihrem Heimatland absolut im Mainstream bewegen, großgeworden sind, macht sich auch bei LÜT bemerkbar. Auch sie wissen, dass man durchschnittliche gesangliche Fähigkeiten durch ein verspieltes, melodienstarkes Gitarrenfundament durchaus wettmachen kann. Direkte Metal-Anleihen sind bei LÜT aber nicht zu finden, „Mersmak“ klingt schon eher nach einer punkigen, bierseligen Skandinavien-Rock-Party, womit auch einer der breit gestreuten Unsinnstitel („We will save scandirock“) zumindest ansatzweise einen Sinn erhält. Da norwegische Texte, ebenfalls dank KVELERTAK oder auch ONDT BLOD, mittlerweile keine Hürde mehr darstellen, muss man nur mit dem dröge dreinschauenden Typ auf dem Cover klarkommen sowie mit der Eierkneifstimme, die in den meisten Strophen allgegenwärtig ist. Aber dann: jung sein und das Leben feiern.