Foto

PRIMAL AGE

Masked Enemy

Über eine Minute dauert das Intro zu „Masked Enemy“, um dann in einem Midtempo-Riff zu münden, das erstmal alle Zweifel an der Band zermalmt. Schön, dass PRIMAL AGE wissen, wann sie das Tempo zurückfahren müssen. Der groovige Breakdown samt Gangshouts kommt dann so überraschend wie gelegen. Netter Einstieg. Und PRIMAL AGE können das Niveau halten. Das Album reiht groovige Riffs an Blastbeats, und immer kurz bevor es langweilig werden kann, gibt es eine ordentliche Überraschung. Songwriting kann die Band also schon mal. Auch an der technischen Seite gibt es nichts zu meckern, denn für metallischen Hardcore haben die Franzosen eine wirklich satte Rhythmusfraktion in Verbindung mit einem sehr variablen Shouter. Dabei spielt die Band all ihre Stärken auch konstant aus und beweist erwähnte Variabilität sowohl auf instrumentaler als auch auf gesanglicher Ebene. So unspannend und abgegriffen sich die Mischung aus Groove, Blastbeats und Hardcore mit Metal-Einschlag auf dem Papier auch liest, auf „Masked Enemy“ zündet jeder einzelne Song. Schön zu hören, dass man in diesem Genre auch noch einiges an Überraschungen liefern kann. Auch die sozialkritischen Texte können sich hören und lesen lassen. Themen wie Machtmissbrauch und Tierrechte sind in dem Genre natürlich sehr üblich, PRIMAL AGE schaffen es aber, immer authentisch und frisch zu klingen. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Eine nette kleine Akustikdreingabe eingerechnet kommt „Masked Enemy“ auf gute 33 Minuten und hier liegt eine weitere Stärke des Albums: PRIMAL AGE wissen genau, wie lange jeder Part und auch das Album gesamt dauern muss, um spannend zu bleiben. Bewusst wurde hier auf überflüssigen Schnickschnack verzichtet und das tut dem Gesamtbild sehr gut. So verabschieden sich PRIMAL AGE mit „Awakening of conciousness“ aus einem rundum gelungenen Album, das mich überzeugt und mitgerissen hat.