FOXING

Nearer My God

Dass FOXING der Sinn nach etwas anderem steht als das nächste große Ding im Emo zu werden, dürfte bereits seit dem zweiten Album „Dealer“ klar sein. Die Band machte nicht nur einen Quantensprung in Sachen Produktion, sondern inszenierte die Platte wie eine Fahrt durch die Nacht. Ein stimmiges und stimmungsvolles Album schien wichtiger, als dem Hörer die Hits direkt in den Schoß zu legen. Songs wie „Night Channels“ oder „Indica“ wurden trotzdem welche, nicht zuletzt auch wegen der grandiosen Videos. Mit „Nearer My God“ vollführen FOXING nun den nächsten Quantensprung, auch wenn dieser nicht überrascht. Das neue Album gibt sich musikalisch noch offener und extremer, genau wie das Video zur Single „Slapstick“, in dem Sänger Conor Murphy in einem dystopischen Szenario zusammen mit einer Topfpflanze ums Überleben kämpft. Klingt verwirrend? Ist es auch. Das Album ist stellenweise lauter, elektronischer und im wahrsten Sinne des Wortes verrückter, ohne aber alte Trademarks außen vor zu lassen. Wenn Murphy bei „Five Cups“ in seinem typischen Falsett die Zeile „I wanna drown with my eyes closed“ singt, wird klar, dass man diesem Album alle Zeit schenken wird, die es braucht, um seine ganze Schönheit zu entfalten.